Kinderschuhe gibt es in unzähligen Formen, Farben und von verschiedenen Marken. Zudem bestehen sie aus unterschiedlichen Materialien und sind passend für jede Jahreszeit ausgelegt. Last but not least: Sie sehen extrem niedlich aus. Wer hat sich nicht schon einmal schmunzelnd mit einem Paar Kinderschuhen in der Hand erwischt … Doch was sind eigentlich wirklich gute Kinderschuhe und wie lauten die Empfehlungen von Orthopäden?
Mit den richtigen Schuhen fängt es an
Unsere Füße tragen uns durch unser ganzes Leben. Sie sind täglich großen Belastungen ausgesetzt und müssen durch gutes Schuhwerk geschützt werden. Der Grundstein dafür wird schon im Kindesalter gelegt. Kinder brauchen Schuhe, die ihre Füße schützen, sie sanft stützen und ihr Wachstum nicht behindern. Zudem darf die natürliche Bewegungsfolge von Fuß, Knöchel und Zehen der Kleinen nicht eingeschränkt werden. Des Weiteren müssen Kinderschuhe robust und langlebig sein, schließlich müssen sie einiges aushalten, wenn die Kids toben, rennen, klettern und spielen.
Dabei müssen die Schuhe den Kindern einen sicheren Halt geben, ohne sie einzuengen oder zu drücken und schmerzhafte Blasen zu hinterlassen. Die Sohle des Kinderschuhs sollte flexibel und neurobiomechanisch sein sowie leicht nachgeben. So kann der Fuß gut abrollen, anders als bei harten und starren Sohlen. Die Schuhsohle ist dünn und lässt sich bei einer leichten Druckausübung um 90 Grad beugen. Eine gewisse Atmungsaktivität ist auch wichtig, denn das verhindert die Bildung von Schweißfüßen. Orthopäden empfehlen Abstand von Kunststoffmaterialien bei der Sohle zu nehmen, denn hier schwitzen die Kinder vermehrt.
Kinderschuhe kaufen – das gibt es zu beachten
Beim Kauf von Schuhen für die Kleinen sollte stets darauf geachtet werden, dass der Schuh 1 bis 1,5 cm länger als der Kinderfuß ist. So hat das Kind genügend Platz und Bewegungsfreiheit. Je nach Hersteller können die Schuhe von der Größe und Breite her sehr unterschiedlich ausfallen. Daher sollten die Füße und die Innensohle des Schuhwerks korrekt abgemessen werden. Bei Kindern ist das zum Teil rasante Wachstum der Füße eine Besonderheit, die es natürlich zu beachten gilt. So wächst der Fuß eines Kleinkindes durchschnittlich 1,5 mm pro Monat, bei größeren Kindern etwa 1 mm.
Daher sollten Eltern die Füße ihrer Kinder in einem Abstand von maximal drei Monaten messen, damit der korrekte Schuh ausgewählt werden kann. Dafür gibt es spezielle Fuß- und Schuhmessgeräte, die von Experten entwickelt wurden. Diese gibt es für den Heimbedarf, die Füße können aber auch im Schuhgeschäft mit digitalen Messgeräten vermessen werden.
Weitere Tipps für den Kauf von Kinderschuhen:
· Zum Schuhkauf sollte das Kind unbedingt mitgenommen werden, auch wenn das für die Eltern Stress bedeutet. Es ist wichtig, dass die Schuhe anprobiert und eine Laufprobe durchgeführt wird.
· Nach dem Anprobieren sollte der Schuh noch einmal mit der Schuhsohle anprobiert werden. Haben die Zehen immer noch genügend Platz? Der große Zeh sollte gut 12 bis 17 mm Platz haben und die Ferse 5 mm.
· Kinderfüße sind oftmals unterschiedlich groß, das ist ganz normal. Deshalb sollten immer beide Schuhe anprobiert werden. Bei Schuhkauf wird sich dann immer am größeren Fuß orientiert.
Kinderschuhe, die qualitativ hochwertig und gut für das Fußwohl der Kinder sind, gibt es zum Beispiel auf dem Portal Schuhe Die Gesund Machen, wo eine große Auswahl an Kinderschuh-Herstellern ausführlich getestet wurde.
Unbedingt auf die richtige Größe achten
Kinderärzte und Orthopäden schlagen Alarm: Etwa zwei Drittel der Kinder tragen zu kleine Schuhe. Bei der Schuhauswahl ist Platzmangel im Schuh das Problem número uno. Das führt dazu, dass die Kinder ihre Füße beim Gehen nicht mehr richtig abrollen können und der Vorderfuß gestaucht und gespreizt wird. Das kann zur Folge haben, dass die Füße bereits im jüngsten Alter unwiderruflich geschädigt werden. Besonders tragisch ist, dass die meisten Neugeborenen, etwa 98 Prozent, mit vollkommen gesunden Füßen auf die Welt kommen.
Damit sich die kleinen Füßchen wirklich gesund entwickeln können, müssen die Schuhe sowohl in der Länge, als auch in der Weite passen. Am besten wird zu Hause eine Fußschablone angefertigt, die dann im Geschäft in den Schuh gelegt wird. So kann genau getestet werden, ob der Abstand an den Zehen und Versen ausreicht. Das ist in jedem Fall sicherer, als der berühmte Daumentest, berichten Orthopäden. Steckt ein Erwachsener den Daumen in den Schuh, ziehen die meisten Kinder automatisch ihre Zehen zurück. Das kann das Ergebnis verfälschen.
Ein Fußbett ist bei einem guten Schuh in der Regel nicht notwendig. Viel wichtiger ist die ausreichende Bewegungsfreiheit für Knochen, Sehen und Muskeln. Das setzt auch voraus, dass Eltern regelmäßig prüfen, ob die Schuhe der Kinder noch passen. Vor allem kleinere Kinder können noch nicht richtig artikulieren, ob ihre Schuhe noch die richtige Größe haben. Ihre Fußknochen sind noch weicher und so haben sie ein anderes Schmerzempfinden. Merken Eltern beim Anziehen der Schuhe, dass sie auf Widerstand stoßen und fest schieben müssen, ist der Schuh vermutlich zu klein und muss durch einen größeren ersetzt werden. Selbiges gilt, wenn die Sohle schräg abgelaufen ist.
So oft es geht barfuß laufen
Orthopäden empfehlen, dass Kinder barfuß unterwegs sind, so oft sich die Möglichkeit dazu bietet. Die Knochen, Sehnen, Muskeln und Bänder müssen regelmäßig beansprucht und bewegt werden. Das gilt vor allem für die Kinder, denn das fördert die Beweglichkeit und Kraft der Füße für das restliche Leben. Dabei sollte möglichst auf unterschiedlichen Oberflächen gelaufen werden, zum Beispiel auf Gras, Sand, Pflastersteinen, Rindenmulch und anderen Naturmaterialien.