"Additive Manufacturing jeden Tag neu denken"
Mittlerweile seit dem Jahr 2010 gilt die Protiq GmbH aus Blomberg, die einen Marktplatz für den industriellen 3D-Druck zur Verfügung stellt, als Kompetenz in Sachen Additive Manufacturing. Auf der Plattform können Kunden eigene 3D-Modelle bzw. CAD-Dateien hochladen, konfigurieren und anschließend direkt einen beliebigen Marketplace-Partner ihrer Wahl mit dem 3D-Druck beauftragen. Im Interview verrät der Geschäftsführer Dr. Ralf Gärtner, welche Herstellungsverfahren und Materialien im Angebot sind und was Protiq so besonders macht.
Guten Tag Herr Gärtner. Bitte stellen Sie sich und Ihr Unternehmen einmal näher vor.
Dr. Ralf Gärtner: Guten Tag. Mein Name ist Dr. Ralf Gärtner und bei der Protiq GmbH bin ich als Geschäftsführer tätig. Unser Unternehmen hat seinen geschäftlichen Sitz in Blomberg und ist ein internationaler Marketplace bzw. eine Plattform, über die Geschäftskunden industrielle 3D-Modelle drucken lassen können. Wir sind seit dem Jahr 2010 aktiv und Teil der Phoenix Contact-Gruppe. Unser Ziel ist es, unseren Kunden ein präzises, schnelles und zuverlässiges Verfahren zur Herstellung von Prototypen, Modellen oder fertigen Bauteilen zu offerieren. Wir arbeiten mit industrialisierten und standardisierten Prozessen, wodurch wir einen gleichbleibenden Qualitätsmaßstab gewährleisten können. Gleichzeitig engagieren wir uns auch im Bereich Forschung und arbeiten eng mit Partnern aus dem universitären Umfeld zusammen.
Welche Vorteile bietet der 3D-Druck im industriellen Bereich?
Dr. Ralf Gärtner: Grundsätzlich erlaubt der 3D-Druck die viel schnellere Herstellung von Prototypen, Kleinstserien oder fertigen Bauteilen im Vergleich zum gewöhnlichen Werkzeugbau. Der 3D-Druck Service von Protiq bietet den Vorteil, dass er Geschäftskunden für jede Anforderung eine Lösung mit maximaler Qualität und Flexibilität bietet und nur die besten Verfahrenstechniken zum Einsatz kommen. Außerdem ist das bestellte 3D-Objekt innerhalb kürzester Zeit lieferfertig. Da jeder Kunde und jedes Projekt unterschiedlich ist, profitieren Kunden bei uns von eingespielter Teamarbeit und können komfortabel alle Funktionen unseres Portals nutzen, um über den erteilten Auftrag auf dem Laufenden zu bleiben.
Wie sieht der Ablauf einer Bestellung auf Ihrem Marktplatz aus?
Dr. Ralf Gärtner: Jede Bestellung beginnt damit, dass der Kunde die 3D- bzw. CAD-Daten einfach per Drag & Drop hochladen und anschließend auf der Plattform das Modell nach persönlichen Anforderungen konfigurieren kann. Danach kann sich der Kunde für einen 3D-Druck-Anbieter seiner Wahl entscheiden und die Bestellung aufgeben. Voll automatisiert geht diese dann beim jeweiligen Marketplace-Partner ein und wird umgehend bearbeitet. Bezahlen können unsere Kunden im Checkout unter anderem per Überweisung oder Kreditkarte, aber auch PayPal und Rechnungskauf sind Teil unseres Angebotes.
Welche Materialien und Maschinen kommen bei Protiq zum Einsatz?
Dr. Ralf Gärtner: Das hängt immer von dem Projekt des Kunden ab. Standardmaterialien sind unter anderem Kunststoff, Metall und Keramik. Kunststoff ist besonders vielseitig einsetzbar, sodass das Endprodukt ein flexibles Modell genauso wie ein voll funktionsfähiges und belastbares Bauteil sein kann. Metall wiederum ermöglicht als Material im 3D-Druck die Erstellung besonders komplexer Objekte und Keramik kommt beispielsweise zum Einsatz, wenn es um die Herstellung präzise gefertigter Kleinstbauteile geht, die thermischen und elektrischen Belastungen standhalten müssen. Kunden haben einzigartige Ideen und wir sind dafür zuständig, diese perfekt umzusetzen. Deshalb nutzen wir vier unterschiedliche Verfahren, darunter Lasersintern, Stereolithographie, Polyjet bzw. Multijet und selektives Laserschmelzen für Metalle.
Welche Visionen und Ziele für die Zukunft haben Sie und Ihr Unternehmen?
Dr. Ralf Gärtner: Unsere Ambition ist es, das Additive Manufacturing jeden Tag neu zu denken und permanent an der Optimierung unseres Angebotes zu arbeiten. Wir experimentieren stetig mit neuen Materialien und Anlagen, um unseren Kunden einen noch besseren Service bieten zu können. Für die Elektronikbranche haben wir z.B. ein hoch leitfähiges Kupfer entwickelt, um das wir die Materialpalette erweitert haben. Gleichzeitig ist es unser Anspruch, den Kunden von der Erstellung der 3D-Daten bis zum Erhalt des fertigen Objekts zu beraten sowie zu unterstützen und ihm weiterhin auch wichtige additive Dienstleistungen wie Reverse Engineering und Finishing anbieten zu können. Im Zuge dessen möchten wir künftig unsere Stellung als Referenz im industriellen 3D-Druck weiter stärken.
Herr Gärtner, vielen Dank für das Interview!
Vor Abschluss einer Projektfinanzierung kommt zunächst einmal das Geschäftskonto. Sind Sie mit Ihrem zufrieden? Sehen Sie sich den ExpertenTesten Geschäftskonto – Test an!