Die Anordnung einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung, kurz MPU, stellt für Führerscheininhaber mit erheblichen Verkehrsdelikten eine große Belastung dar, da der Verlust der Fahrerlaubnis oft existenzielle Probleme mit sich bringt. Seit 1954 wird die umgangssprachlich auch „Idiotentest“ genannte Untersuchung in Deutschland angeordnet, bald auch in weiteren europäischen Ländern. Im Interview verrät der MPU- und Lebensberater Andreas Lang, wie er seine Kunden optimal auf die MPU-Begutachtung vorbereitet und wie sein Arbeitsalltag aussieht.
Guten Tag, Herr Lang, stellen Sie sich bitte eingangs vor
Guten Tag, mein Name ist Andreas Lang, Geschäftsführer von langlifecoaching. Ich arbeite als MPU- und Lebensberater in unterschiedlichen Standorten in Deutschland, u.a.in Heilbronn und Stuttgart, sowie Öhringen; weitere sind in Planung.
Welche Qualifikationen bringen Sie für ihren Job mit?
MPU ist ein sehr umfassendes Gebiet, welches weit über verkehrspsychologische Themen hinaus reicht.
Eine Ausbildung zum Suchtberater und Verkehrspädagoge stellten sich für mich deshalb als Pflicht dar. Ebenso finden sie in meinem Portfolio Weiterbildungen in klassischer Psychologie mit dem Schwerpunkt Persönlichkeitsforschung.
Ich arbeite noch mit drei weiteren Kollegen zusammen, Alfred Lang, Schwerpunkt MPU, außerdem spezialisiert auf Burnout-Problematik und Personalberatung, Jennifer Pilz, MPU-Beraterin, Schwerpunkt NLP und Flavius Vatavu, MPU-Berater.
Wie sie erkennen können, ergänzt sich die Bezeichnung MPU und Lebensberatung bei uns in optimaler Weise.
Wann wird in Deutschland eine MPU angeordnet und was verbirgt sich dahinter?
MPU ist die Bezeichnung für die Medizinisch-Psychologische-Untersuchung. Hierbei wird im Wesentlichen die Einsichtsfähigkeit für das Fehlverhalten im Straßenverkehr getestet, damit die begangenen Vergehen künftig nicht erneut passieren. Angeordnet wird die MPU z.B. dann, wenn jemand unter Alkohol- oder Drogeneinfluss gefahren ist oder anderer verkehrsrelevanter Delikte beschuldigt wird.
Es gibt vier Hauptanlässe: Alkohol, Drogen, verkehrsrechtliche Auffälligkeiten und strafrechtliche Auffälligkeiten. Komplizierter wird es dann mit dem zusätzlichen Thema medizinischer Cannabis.
Wie helfen Sie MPU-Betroffenen konkret und wie arbeiten Sie?
Das wichtigste für mich ist es, eine ungestörte, sichere, vertrauensvolle und empathische Atmosphäre aufzubauen.
Diskretion, Individualität, Transparenz und Zuverlässigkeit müssen immer an vorderster Stelle stehen, nur so kann ein optimaler Austausch zwischen mir und meinen Klienten erfolgen und ein erfolgreicher Dialog stattfinden. Sukzessiv wird die Problematik mit meinem Klienten aktiv besprochen und bearbeitet, daraus erfolgen dann die nächsten Schritte.
Bei langlifecoaching steht der Mensch immer im Mittelpunkt. Die Probleme unserer Klienten sehen wir in jedem Fall auch unsere Probleme und unsere Herausforderung. Niemand ist im Moment der Beratung wichtiger als sie. Niemand muss sich bei uns hinter seinen Problemen verstecken, bei uns wird jeder mit Offenheit und Herzlichkeit empfangen und aufgefangen. Wir verurteilen nicht – wir wollen helfen!
Unser Ziel ist Hilfe von Anfang an, bis zum erfolgreichen Abschluss. Jeder Erhalt des Führerscheins als eines der Ergebnisse einer positiven Begutachtung ist für uns und unsere Arbeit ein Erfolgserlebnis und ein Zeichen für gelungene Beratung. Dazu bieten wir auch die Laborleistungen an, die für die Abstinenzscreenings notwendig sind.
Das ist der wesentliche Punkt, der uns von vielen anderen Beratungsstellen unterscheidet, wir beraten individuell, wie unter Freunden, fast nichts ist für uns unmöglich, wir geben alles, egal ob bei direkter Beratung vor Ort oder auch per Skype, Telefon, Facetime, WhatsApp – gerne beraten wir auch daheim in der vertrauten Umgebung, alles natürlich diskret und vertrauensvoll.
Warum ist eine Beratung für das Bestehen der MPU so wichtig?
Es werden viele Fragen, mit denen man noch nie konfrontiert war, bei dieser Begutachtung gestellt. Diese werden absichtlich so formuliert, um komplett auf den Grund der Dinge und Ursachen zu gehen und die Ernsthaftigkeit der Verhaltensänderung und Zukunftsstrategien zu prüfen. Da wird auch bei sehr persönlichen Themen intensiv nachgebohrt. Dabei geht es um die Hinterfragung der Persönlichkeitsmerkmale, wie Impulskontrolle. Gefragt wird z.B. mehrfach, was an dem Tag des Vergehens passiert ist und warum man unter Alkohol- oder Drogeneinfluss gefahren ist oder wie es zu den anderen Delikten kam. Viele verstricken sich dann in Widersprüche und reagieren irgendwann irritiert, weil sie sich teilweise ihr Fehlverhalten nicht eingestehen wollen. Deshalb ist es äußerst wichtig, die Delikte und ihre Auslöser komplett und offen zu erkennen und aufzuarbeiten, damit sich Sicherheit und Gelassenheit ausschließlich aufgrund der ehrlichen Aufarbeitung entwickeln können und sich der Kunde so optimal – mit seiner eigenen Geschichte – darstellen kann.
Welche Parallelen gibt es zu allgemeinen lebensberatenden Themen?
Jede MPU-Anordnung hat ihren eigenen Hintergrund. Diesen herauszufinden ist für mich eine große Herausforderung. Der Führerscheinentzug ist meistens nur der Gipfel einer langen Geschichte. Ich bringe meine Klienten im wahrsten Sinne des Wortes wieder gezielt in die Lebensspur, privat, beruflich und auf der Straße. Dadurch reifen für beide Seiten neue Lebenseinstellungen und Sichtweisen für ein glücklicheres Leben.
Vielen Dank für das Interview, Herr Lang. Weiterhin viel Erfolg mit ihrem Business!