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Baumarkt oder Online-Shops? – Arasch Jalali klärt auf!

Das Internet ist mittlerweile für viele Wirtschaftszweige der Hauptabsatzmarkt, da das Einkaufsverhalten der Menschen sich immer weiter in den digitalen Raum verschiebt. Auch die Baumarktbranche hat den Trend erkannt und hat sich dementsprechend im Netz positioniert. Doch wie ist es letztlich um das Angebot bestellt? Bietet der stationäre Baumarkt – für privat oder Gewerbe – oder eher der Online-Shop das bessere Angebot? Arasch Jalali, Geschäftsführer der Plattform Profishop, erklärt die Unterschiede und zeigt auf, worauf Heimwerker beim Online-Shopping achten sollten.

Wo liegen die größten Unterschiede zwischen Baumarkt-Großhändlern und Online-Shop?

Unterschiedliche Werkzeuge auf einem Laminatboden
Nicht nur im Baumarkt lassen sich Werkzeug und Co. erwerben.

Arasch Jalali: „Ich würde sagen, dass der größte Unterschied im Aufbau des Angebots liegt. Denn die meisten Baumärkte, vor allem die bekannten Fachmärkte für Bau und Industrie, wie Würth oder Berner, versuchen ein umfassendes Repertoire bereitzustellen, um eine möglichst große Nachfrage abzudecken. Das kann oftmals von Vorteil sein, allerdings fehlt an manchen Stellen entsprechend die Expertise. Online-Shops, die nicht zu den großen Marken gehören, gehen daher in der Regel einen anderen Weg. Sie spezialisieren sich auf gewisse Felder und bieten in diesen Bereichen eine üppige Auswahl an. Der allgemeine Bedarf wird dabei nicht gänzlich vernachlässigt. So handhaben wir es z.B. auch auf profishop.de. Natürlich ist dieser Aufbau nicht zu verallgemeinern, allerdings zeigt die Praxis, dass der Online-Markt im Großen und Ganzen so konzipiert ist.“

Online-Shops, die nicht zu den großen Marken gehören, gehen daher in der Regel einen anderen Weg. Sie spezialisieren sich auf gewisse Felder und bieten in diesen Bereichen eine üppige Auswahl an.

Haben Online-Shops somit die Nase vorn?

Arasch Jalali: „Nicht zwingend. Wer als Privatperson ein Projekt im Garten oder in der Wohnung am Laufen hat, dürfte im Normalfall alles Notwendige im Baumarkt finden. Spätestens beim qualitativ hochwertigen Spezialbedarf aus dem Gewerbe wird es aber schwierig. Es ist zwar nicht so, dass die Bauhäuser über keinerlei Kompetenzen verfügen würden. Viel mehr geht es hier um spezielle Ressourcen, die im Baumarkt nicht immer zu haben sind. Diese Lücke füllen Großhändler dementsprechend aus. Aber auch hier zeigt sich ein Wandel in der Vertriebsstruktur. Klassische B2B-Großhändler beschäftigen aus der Historie heraus tausende Außendienstmitarbeiter und führen womöglich sogar stationäre Ladengeschäfte. Doch die Digitalisierung hat auch unsere Branche erfasst. Für den Großhandel bietet der E-Commerce unbestreitbare Chancen, speziell beim Zugang zum Endkunden.“

Spätestens beim qualitativ hochwertigen Spezialbedarf aus dem Gewerbe wird es aber schwierig.

Umtausch und Rückgabe sind auch immer ein Thema, wie sieht die Situation für Baumarkt und Online-Shop aus?

Arasch Jalali: „Umtausch und Rückgabe von Waren sind im Internet gesetzlich geregelt und obliegen einem 14-tägigen Widerrufsrecht, das bei allen Online-Shops gilt. Diese einheitliche Regulierung erleichtert den Nutzern Situationen, wenn irgendwelche Waren nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen. Allerdings kann dieses verbraucherfreundliche Gesetz auch an seine Grenzen stoßen, wenn z.B. der Anbieter nicht mehr auffindbar ist. Dieses Szenario kann unter anderem bei einem Privatkauf über eBay eintreten.
In den stationären Händlern gibt es ein solch vereinheitlichtes Gesetz nicht. Prinzipiell können die einzelnen Unternehmen bis zu einem bestimmten Grad eigenständig bestimmen, wie sie mit Umtausch und Rückgabe verfahren. Das heißt, Waren müssen nicht zurückgenommen werden. Allerdings zeigt die Realität ein anderes Bild.“

Umtausch und Rückgabe von Waren sind im Internet gesetzlich geregelt und obliegen einem 14-tägigen Widerrufsrecht, das bei allen Online-Shops gilt.

Wo lohnt sich der Online-Einkauf für Werkzeug und Zubehör?

Arasch Jalali: „Viele kaufmännisch verantwortliche Personen machen sich heutzutage nicht die Mühe, nach neuen Marken, Angeboten und Händlern zu suchen, sondern greifen auf das bekannte Partnernetzwerk zurück. Allerdings hat das Unternehmen in puncto Werkzeug und Zubehör oftmals die gesuchten Artikel nicht vorrätig. Auch der Preis ist im Vergleich zu Online-Shops nicht immer der beste. Daher sollte man auch im B2B-Bereich unbedingt die Preise vergleichen. Im Grunde gibt es keine allgemeine Empfehlung, wo man welche Produkte am günstigsten bekommt. Dafür spielen zu viele Faktoren eine Rolle, die berücksichtigt werden müssen. Es kommt immer auf den spezifischen Artikel an. Es ist daher ratsam, es wie beim Privatkauf zu halten: erst online suchen, anschließend vergleichen und sich dann für den günstigsten Online-Shop entscheiden.“

Vielen Dank für das Interview!

Autor: Redaktion
Bildquelle:
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