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Hinduismus

Der Hinduismus ist mit rund einer Milliarde Anhänger die drittgrößte Religion der Welt. Die meisten Hinduisten leben in Indien, Nepal und auf Bali.

Hinduismus picture alliance / Zoonar | YavuzSariyildiz

Der Hinduismus ist eine Religion, die in Indien ihren Ursprung fand. Neben dem Christentum, Islam und Judentum ist der Hinduismus eine der bedeutendsten Religionen der Erde mit über einer Milliarde Anhänger. Die Mehrheit der gläubigen Hindus lebt bis heute in Indien, aber auch in anderen Teilen der Welt ist der Hinduismus verbreitet. Hochburgen sind neben Indien Nepal und Bali. Elemente des Hinduismus wie die philosophische Lehre des Yogas sind auch in westlichen Ländern verbreitet und werden praktiziert. Dort ist die Yoga-Praxis jedoch häufig von ihren hinduistischen Wurzeln entfremdet.

Die Geschichte des Hinduismus

Hinduismus ist eine sehr vielschichtige, polytheistische Religion, deren Ursprünge sich nur schwer zurückverfolgen und festlegen lassen. Schon in der frühen Steinzeit bis ca. 1750 v. Chr. wurden im Gebiet des heutigen Indien unterschiedliche Gottheiten verehrt, was im Hinduismus bis heute so geblieben ist. Die Religion kennt keinen alleinigen allumfassenden Gott, sondern verehrt verschiedene Götter. Die bekanntesten darunter sind Brahma (Gott der Schöpfung), Shiva (Gott der Zerstörung) und Vishnu (Gott der Bewahrung), die auch als sich ergänzende Dreieinigkeit (Trimurti) dargestellt werden. Weibliche Gottheiten sind im Hinduismus stärker vertreten als in anderen Religionen und werden von zahlreichen Bevölkerungsgruppen und Stämmen verehrt.

Moderner Hinduismus

Der moderne Hinduismus formte sich etwa 1850, geleitet durch indische Philosophen und Intellektuelle. Sie übten auch zum ersten Mal Kritik an mit dem Hinduismus verbundenen Traditionen wie dem Kastenwesen und der Witwenverbrennung. Dennoch ist die indische Bevölkerung bis heute stark vom Kastenwesen geprägt und auch die Witwenverbrennung kommt gelegentlich noch vor, obwohl sie verboten ist.

Daran glauben die Hindus

Der Hinduismus ist so vielfältig wie seine Anhänger. Verehrt wird neben hinduistischen Göttern auch die Natur. Viele Hindus pflegen zudem einen starken Ahnenkult. Als heiliges Gewässer gilt der Fluss Ganges. Ein Bad im Ganges soll von Sünden reinigen. Überliefert werden hinduistische Lehren in Sanskrit. Weltweit bekannt ist die Sanskrit-Silbe ? (Om), die als heilig gilt und viele Gläubige bei der Meditation und im Gebet unterstützt. Ähnlich dem Buddhismus glauben auch die Menschen im Hinduismus an Karma und Wiedergeburt.