Früher hieß der Wald Bürgewald. Die Rheinbraun AG nannte den
von ihnen gerodeten Teil jedoch Hambacher Forst. Im Zuge dieser Rodungsarbeiten
ist der Wald drastisch geschrumpft. Er war einst über 4000 Hektar groß. Heute
sind nur noch drei kleine Flächen übrig, die zusammen rund 500 Hektar groß
sind.
Hambacher Forst – Abholzung und Abbau von Braunkohle
In den Jahren von 1967 bis 1971 verkauften die Gemeinden
ihre Anteile des Waldes an die Rheinbau AG, die zu diesem Zeitpunkt noch für
den Abbau der Braunkohle zuständig war. Im Jahr 1978 begann dann die Rodung des
Waldes, die stückweise bis 2018 fortgeführt wurde. Die Rodungspläne stießen
jedoch auf Widerstand, da die Bundesregierung im Juni des Jahres 2018 an Plänen
für den Kohleausstieg arbeitete. Es stellte sich also die Frage, ob eine Rodung
überhaupt noch notwendig sei. Zunächst bestand die RWE Power AG, der das
Gelände zu dieser Zeit gehörte, auf die Rodung. Das Oberverwaltungsgericht
Münster entschied am 5. Oktober 2018 jedoch, dass die Rodung gestoppt werden
muss, bis die Frage über die Notwendigkeit geklärt ist.
Demonstrationen und Baumhäuser im Hambacher Forst
Der Hambacher Forst wurde zuerst im Jahr 2012 besetzt, um
gegen die Abholzung zu demonstrieren. Die Polizei räumte den Wald kurz darauf.
Dieser blieb aber nicht lange leer, denn 2013 kamen die Demonstranten wieder
zurück. Auch dieses Mal wurde der Wald geräumt. Die Abholzungsgegner blieben
dem Wald aber nicht lange fern und besetzten ihn nur einen Monat nach der
Räumung. Ab 2014 fielen einige der Besetzer durch gewalttätiges Verhalten auf.
Arbeiter der RWE AG und Polizisten wurden angegriffen. Darüber hinaus gab es
Sabotageakte an den Maschinen der RWE AG. Unter dem Vorwand, die Bewohner der
Baumhäuser zu schützen, wurde am 12. September 2018 eine erneute Räumung
angeordnet. Im Zuge dessen kam am 19. September 2019 ein 27-jähriger Blogger
um. Er stürzte von einer Hängebrücke, die zwei Baumhäuser verband.