Zu den Giganten der Polarregion gehört der Eisbär,
weitläufig auch als Polarbär bekannt. Ursus maritimus lautet die
wissenschaftliche Bezeichnung, verwandt ist der Eisbär mit dem Braunbären.
Heimisch sind die Eisbären in der Arktis – auch in den nördlichen Regionen von
Kanada, den USA (Alaska), Norwegen, Grönland und Russland sind Exemplare zu
entdecken. Eisbären gelten als bedrohte Tierart, nur etwa 20.000 bis 30.000
Exemplare werden in freier Wildbahn vermutet. Und der zunehmende Klimawandel
macht der Gattung sichtbar zu schaffen, so wird bei fortschreitendem Schmelzen
des Meereseises bis Mitte des 21. Jahrhunderts der Verlust von mindestens einem
Drittel des Bestandes vermutet.
Eisbären – Raubtiere der Polarregion
Zusammen mit anderen Bärenarten wie dem Kodiak- und den
Kamtschatkabären gelten die Eisbären als größte noch existierende Raubtierart
zu Land. Zwischen 2 und 3,5 Metern können ausgewachsene Exemplare messen, bei
einem Gewicht von bis zu 300 kg. Als wichtiger natürlicher Schutz gilt der
Pelz, der wasserundurchlässig ist. Typischerweise halten sich Eisbären in
Küstenregionen des nördlichen Polarsektors auf. Eine bedeutende Rolle in ihrer
Witterung von Beute spielt der Geruchssinn, der als außerordentlich sensibel
gilt. Eisbären können das 20., in seltenen Fällen auch das 30. Lebensjahr
erreichen. Als große Raubtiere stellen Polarbären auch für den Menschen eine
Bedrohung dar. Zu den klassischen Jagdzielen der Bären gehören zwar vor allem
Robben (seltener auch Walrosse, Belugas, Fische und Vögel), doch sind auch
vereinzelte Angriffe auf Menschen bekannt. Als Spitzenprädatoren stehen sie
zuoberst der Nahrungskette der Polarregion.
Eisbären als mythologische Wesen des Nordens
Nanuq heißt der Eisbär in der Eskimo-Kultur. Er ist ein
mythologisches Tier für die Polarvölker, das wegen seiner Bedeutung auch auf
dem Wappen Grönlands verewigt wurde. Etwa 300 Eisbären leben in den Zoos der
Welt, gegenüber 1980 hat sich die Zahl der so in Gehegen aufgewachsenen
Polarbären allerdings in etwa halbiert.