Die Baustelle - ein Ort, der ganz unterschiedlich wahrgenommen werden kann
Was eine Baustelle ist, lässt sich relativ einfach erklären. Die banale Antwort lautet: Eine Baustelle ist der Entstehungsort eines Gebäudes oder eines anderen Bauwerks. Zudem ist die Rede von einer Baustelle, wenn ein bereits bestehendes Bauwerk abgerissen, saniert, modernisiert oder in einer anderen Form verändert wird. Die Frage, wie Baustellen auf Beteiligte beziehungsweise auf den Betrachter wirken, ist hingegen weitaus vielschichtiger. Baustellen können auf ganz unterschiedliche Art und Weise wahrgenommen werden. Sie stehen für Lärm, Schmutz, Staub, Hektik und Staus, aber auch für Neues und Veränderungen im positiven Sinne.
Das Spektrum an Baustellen
Baustellen gibt es in den verschiedensten Ausprägungen und Größenordnungen. Unterschieden wird zum Beispiel zwischen Hochbaustellen, Tiefbaustellen, Bahnbaustellen und Verkehrsbaustellen. Darüber hinaus gibt es über Jahrzehnte hinweg dauernde Baustellen sowie Baustellen, die nur von kurzer Dauer sind. Auch im Hinblick auf den Störfaktor gibt es Unterschiede bei Baustellen. Als besonders störend werden meist Straßenbaustellen empfunden, da sie nicht selten den Verkehrsfluss deutlich einschränken. Aber auch Großbaustellen in Wohngegenden können für Anwohner manchmal Entbehrungen mit sich bringen.
Die Baustelle als Event
Baustellen üben manchmal viel Faszination aus - große, hochkomplizierte Maschinen und komplexe Vorgänge prägen den besonderen Charme dieser Orte. Um den Kosmos Baustelle für viele Menschen begreifbarer zu machen, kam das sogenannte Baustellenmarketing auf. Es handelt sich hier um ein Maßnahmenbündel, mit dem versucht wird, die Akzeptanz von Baustellen zu verbessern oder auch das Interesse für ein bestimmtes Projekt zu wecken. Es stellt im Besonderen dann eine interessante Option dar, wenn die Gefahr besteht, dass die Baustelle als störendes Element empfunden wird - das kann zum Beispiel in der belebten Innenstadt im Bereich der Fußgängerzonen beziehungsweise Einkaufsstraßen sein. Zu den Maßnahmen gehören zum Beispiel Baustellenführungen, die Installation von Displays mit Animationen, beeindruckende Beleuchtungen und die Bereitstellung von Informationspavillons. Aber auch die Zusammenarbeit mit der Presse, das Beschwerdemanagement oder die Interaktion mit Betroffenen kann Teil des Baustellenmarketings sein.