EM-Turnierboss teilt gegen deutsche Fans aus
Pfiffe gegen Cucurella waren „albern” und „anstrengend”
Deutliche Worte von unserem Weltmeister!
Das unabsichtliche und ungesühnte Handspiel von Marc Cucurella ist die wohl meistdiskutierte Szene der EM und lässt den Spanier unfreiwillig zur Reizfigur werden. Beim Spiel gegen Frankreich bekam er den Zorn der deutschen Fans mit gellenden Pfiffen zu spüren. Jetzt schaltet sich EM-Direktor Philipp Lahm (40) ein.
Lahm von Pfiffen erst amüsiert, dann genervt
Turnierdirektor Philipp Lahm findet die Pfiffe deutscher Fans gegen Cucurella im EM-Halbfinale nur am Anfang amüsant. Doch mit jeder Spielminute und jedem weiteren Pfeifkonzert sinkt seine Laune. Im Interview mit der Bild am Sonntag bezeichnet er die Unmutsäußerungen deutscher Fans sogar als „albern” und „anstrengend”.
Lese-Tipp: Pfiffe gegen Cucurella - RTL-Experte Steffen Freund schämt sich für deutsche Fans
Weiter sagt er: „Was hätte Cucurella gegen Deutschland machen sollen? Zum Schiedsrichter gehen und sagen: ‘Ich habe mit der Hand gespielt’?”. Er hoffe, dass der 25-Jährige die Pfiffe mit Humor genommen habe. „Weil es einfach ein Zeichen war, dass der deutsche Schmerz in München noch tief saß.”
Im Video: Spanien-„Sünder” äußert sich zum Hand-Gate
Hand-Spanier tritt gegen deutsche Fans nach
Der Leidtragende nimmt die Pfiffe jedoch alles andere als mit Humor. Auch er zeigt Verständnis für die Reaktion der Fans. „Eigentlich war mir das egal. Aber gleichzeitig fühlte es sich auch ein wenig traurig an, dass einige Leute zu diesem Spiel kamen, nur um einen einzelnen Spieler auszubuhen”, sagt der Linksverteidiger dem Portal The Athletic. Cucurella wirft den Fans vor, ihr Ticket verschwendet zu haben.
Lese-Tipp: EM-Liveblog: Bricht Harry Kane heute seinen irren Titelfluch?
Lahm selbst hätte übrigens auf Elfmeter entschieden: „Ich hätte ihn gegeben. Für mich ist es ein Elfmeter. Ich kann aber auch verstehen, wenn man ihn nicht pfeift: Da die Hand nicht aktiv nach außen geht. Ich würde sagen: Von zehn Experten und Fans geben acht Elfmeter, zwei nicht.” Hoffentlich stehen nach dem EM-Finale am Sonntag zwischen Spanien und England weder irgendwelche Pfiffe noch vermeintliche Handspiele im Fokus, sondern einzig und allein sportliche Aspekte. (pol/dpa)