Medizinische Seltenheit „Ich musste Inkontinenz-Windeln tragen” - Fehlbildung verursacht bei Shannon doppelte Periode

„Es war schlimmer als eine Geburt.”
Seit Shannon denken kann, hat sie während ihrer Periode gleißende Schmerzen im Unterleib. Nicht nur das! Die junge Frau blutet währenddessen so stark, dass selbst Windeln kaum helfen. Doch dann bemerkt ihre Gynäkologin etwas Ungewöhnliches: Shannon hat zwei Gebärmütter und zwei Vaginen!
Shannon wacht während ihrer Periode „blutbesudelt” auf
Seit ihrer ersten Periode mit 14 hat Shannon Webster mit sehr starken Periodenblutungen und Schmerzen zu kämpfen. Wie die Nachrichtenagentur SWNS berichtet, sei die heute 28-Jährige als Teenagerin wegen des hohen Blutverlusts regelmäßig kollabiert und habe sich unter Bauchkrämpfen gewunden.
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„Ich konnte keine Tampons benutzen, weil ich beim Einführen so starke Schmerzen hatte”, erinnert sich die Britin bei SWNS. Stattdessen habe sie nachts auf ihr Bett Trainingsmatten für Welpen gelegt und sich drei Binden in die Unterwäsche geklebt. „Ich bin morgens trotzdem blutbesudelt aufgewacht. Ich musste Inkontinenz-Windel tragen.”
Ihre Ärzte haben keine Erklärung für die starken Blutungen während der Periode. Erst als Shannon mit Anfang 20 eine Fehlgeburt hat, finden die Experten im Kranenhaus eine Erklärung. Denn Shannon hat zwei Vaginen, zwei Gebärmutterhälse und zwei Gebärmütter!
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Totale Seltenheit: Shannon hat zwei Gebärmütter und Vaginen
„Die Gynäkologin sagte mir, ich habe zwei Gebärmütter und dass das sehr selten sei”, so Shannon. „Als ich meinte, ich hätte keine Ahnung, wovon sie spricht, war sie ehrlich geschockt.” Eine sogenannte Uterus didelphys ist eine der seltensten Uterus-Anomalien, die es in Deutschland gibt.
Laut des IVI Kinderwunschzentrums habe nur eine von 200 Frauen, also 0,3 Prozent der Bevölkerung, solch eine Fehlbildung. Und auch wenn viele der betroffenen Frauen ein normales Sexleben haben, schwanger werden und eine normale Geburt haben können, kommt es häufiger zu Fehlgeburten und zu Schmerzen während des Sex’ und der Periode - wie auch bei Shannon.
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Da ihre Regel in beiden Gebärmüttern immer zur gleichen Zeit stattfindet, hat sie deshalb eine doppelte Periode und blutet deshalb auch deutlich mehr. Später stellt sich auch heraus, dass Shannons erster Sohn in der linken Gebärmutter und ihr zweites Kind in der rechten Gebärmutter heranwuchs.
Nach mehreren OPs ist Shannon noch immer nicht schmerzfrei

In den darauffolgenden Jahren lässt sich Shannon die Scheidewand entfernen und lässt ihre Vaginen zusammenlegen. Doch erst als ihr auch der linke Eileiter herausgenommen wird, werden die Schmerzen und die Perioden erträglicher. Trotzdem: „Ich habe furchtbare Angst, dass ich wieder stärker bluten könnte”, sagt Shannon. Sie hat sich mittlerweile zu einem Experten überweisen lassen und unterzieht sich weiteren Untersuchungen in der Hoffnung, irgendwann schmerz- und angstfrei zu sein. (jbü)