Auf das Alter kommt es an

Das rechnet sich richtig! Welche Mütter schlauere Kinder haben

Kinder von Müttern unter 30 bei der Geburt haben einer Studie zufolge «mehrheitlich unterdurchschnittliche Testergebnisse in Mathematik».
Macht es einen Unterschied, in welchem Alter Frauen Kinder bekommen?
Patrick Pleul/dpa

Deshalb bin ich also schlecht in Mathe!
Habt ihr euch schon immer gefragt, wieso ihr gerade in Mathematik Probleme habt? Einer neuen Studie zufolge hängt das unter anderem damit zusammen, wie alt eure Mutter bei eurer Geburt war. Was steckt dahinter?

Mütter über 30 haben intelligentere Kinder

Die Rechnung ist einfach: Je älter Mama bei der Geburt ihres Kindes ist, desto besser kann ihr Schützling später rechnen. Das legt nun zumindest eine neue Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) und der Universität Oldenburg nahe. Laut einer Pressemitteilung des BiB bestehen demnach zwischen dem Alter der Mutter und der kognitiven Entwicklung und Sozialverhalten der Kinder positive Zusammenhänge.

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„Die Befunde zeigen, dass sich Kinder deutlich besser entwickeln, wenn ihre Mutter bei der Geburt kein Twen oder gar Teenager ist“, erklärt Dr. Mathias Huebener vom BiB und Mitautor der Studie.

Heißt: Kinder, deren Mütter bei der Geburt jünger als 30 waren, haben eher unterdurchschnittliche Testergebnisse in Mathe als Kinder mit Müttern ab 30. Ähnlich sieht es bei der Entwicklung vom sozial-emotionalen Verhalten der Kinder aus, auch wenn hier die Unterschiede nicht ganz so gravierend sind.

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Bildung und Einkommen der Mutter entscheidend

Doch woher kommen diese Unterschiede?

„Die Entwicklung von Kindern hängt wesentlich von der Lernumwelt ab, die sie in den ersten Lebensjahren im Elternhaus erfahren“, führt Mitautorin Susanne Schmid von der Universität Oldenburg in der Pressemitteilung aus. Ein Kind frühzeitig und bestmöglich zu fördern, sei eng mit den finanziellen und zeitlichen Möglichkeiten der Eltern verbunden.

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Desto besser das familiäre Umfeld ist, desto besser entwickelt sich nämlich das Kind. Dazu gehören laut den Studienautoren nicht nur das Bildungsniveau der Mutter, sondern auch ihr Beziehungsstatus, das Einkommen, wie sensibel die Mutter auf das Kind eingeht oder auch das Wohlbefinden der Mutter während der Schwangerschaft.

Das Mutter-Sein aufzuschieben ist keine Option

Da eine frühe Mutterschaft jedoch eher mit niedrigeren, elterlichen Bildungsabschlüssen und einem geringen Einkommen einhergeht, sollten junge Mütter besser unterstützt werden, heißt es beim BiB. Das Mutter-Sein aufzuschieben, sei nämlich auch nicht gut, schließlich sei eine Schwangerschaft nach dem 36. Lebensjahr zunehmend risikobehaftet.

Stattdessen brauche es eine zuverlässigere und besser finanzierte Kinderbetreuung, damit junge Mütter trotzdem eine Ausbildung oder ein Studium machen und gut in den Job starten können. (jbü)