Er kontaktierte die Mädchen bei Instagram & Snapchat

Kindesmissbrauch, Vergewaltigung und Freiheitsberaubung: Das wird Youtuber „Yo Oli“ vorgeworfen

Junus W. alias "Yo Oli"
Junus W. alias "Yo Oli" soll fünf Mädchen vergewaltigt und misshandelt haben.
Facebook

Der Fall macht sprachlos: Die Berliner Staatsanwaltschaft wirft dem 25-Jährigen Youtuber Junus W., bekannt als „Yo Oli“, schweren sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen, Vergewaltigung, Körperverletzung und Freiheitsberaubung vor. Ganz gezielt soll der umstrittene Videoblogger seine weiblichen, minderjährigen Fans angeschrieben, mit Rollenangeboten gelockt und sich dann auf brutalste Art und Weise an den ahnungslosen Mädchen vergangen haben.

Sein Auto war für die Taten ausgestattet

Wie RTL jetzt aus Ermittlerkreisen erfahren hat, soll er dabei mit einer immer gleichen, ausgeklügelten Masche vorgegangen sein: Bei Instagram oder Snapchat suchte er Kontakt zu seinen Followerinnen. Wenn er merkte, dass die Mädchen ihn anhimmeln und sie ihm offenbar als leichte Beute erschienen, verabredete er ein Treffen mit ihnen.

Der Youtuber bereitete sich demnach dafür akribisch vor: Er mietete ein Auto, welches er mit einer Matratze und Decken ausstattete und mit dem er seine Opfer an ihrem Heimatort (in NRW & Schleswig Holstein) aufsuchte.

Warum sich die Mädchen auf auf „Yo Olis" Kuss-Challenges überhaupt eingelassen haben, erklärt Medienpädagogin Dr. Iren Schulz hier.

„Yo Oli“ nutzte seine Berühmtheit offenbar schamlos aus

Yo Oli ist als Youtuber und Influencer bekannt. Die Staatsanwaltschaft Berlin klagt ihn wegen Missbrauchs Minderjähriger in fünf Fällen an.
„Yo Oli“ posiert auf Youtube mit weiblichen Fans
Youtube

Die Mädchen fühlten sich zunächst durch die Aufmerksamkeit ihres Idols geschmeichelt, stiegen ahnungslos in den Miet-Ford des 25-Jährigen. Er fuhr mit ihnen an abgelegene Orte, parkte den Wagen auf einsamen Feldwegen, Parkplätzen oder hinter Häuserruinen. Kaum alleine mit ihnen soll Junus W. die minderjährigen Mädchen bedrängt und sie zu sexuellen Handlungen genötigt haben.

Wenn die Mädchen protestierten oder versuchten, sich zu wehren, wurde der sonst so charmante Videoblogger plötzlich offenbar grob und ausfallend. Er verriegelte die Autotüren, um eine Flucht zu verhindern.

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„Yo Oli“ stellte Bilder der Opfer online

Auch nach dem Missbrauch, wurden die minderjährigen Mädchen offenbar weiter gedemütigt: Ein Mädchen musste, nachdem es mutmaßlich von „Yo Oli“ vergewaltigt wurde, in einem Stringtanga für ein Video posieren. Er veröffentlichte es anschließend unter dem Titel „18+“ in den sozialen Netzwerken.

In einem anderen Fall verschickte Junus W. nach einer weiteren mutmaßlichen Vergewaltigung, bei der das jungfräuliche Opfer über Schmerzen klagte und weinte, eine Audionachricht. Er erkundigte sich, ob es denn auch für das Opfer „schön gewesen sei“. Die Dateien sind mittlerweile sichergestellt und gelten als Beweismittel der Anklage.

„Yo Oli“ sieht sich als Opfer

Ein Mädchen konnte heimlich bei einem Vergewaltigungstreffen ein Foto machen. Es ist heute ein wichtiges Beweismittel, da der Youtuber alle Vorwürfe bestreitet. Angeblich seien die Aussagen der Opfer „falsch“ – die Opfer würden lügen. Tatsächlich sei er das Opfer einer Mobbing-Attacke! Bleibt ein Geständnis weiterhin aus, müssen die Opfer vor Gericht aussagen. Und die schlimmen Taten erneut durchleben.