In sein EIGENES Haus hat Sascha Karg viel Hoffnung und Geld gesteckt. Es steht auf Sylt - der gelernte Malermeister ist hier aufgewachsen. Seit 17 Jahren vermietet er darin auch Wohnungen an Feriengäste.
Sascha Karg, Hausbesitzer "Es sollte ja ein zweites Standbein für uns sein mit der Vermietung, eben später für die Rente."
Nichtsahnend steht der Hausbesitzer aber plötzlich vor dem finanziellen Ruin - und droht alles zu verlieren!
Der Reihe nach: 2008 hat Sascha Karg DIESES Haus auf Rantum gekauft. Gebaut wurde es bereits 1978.
Sascha Karg, Malermeister: „Nachdem die Bauabnahme war, hat der ehemalige Vorbesitzer da oben aus einer Wohnung, hat er zwei gemacht. Hier unten hat er zwei draus gemacht und ganz oben im Spitzboden später auch noch mal eine."
Die übrigen Wohnungen wurden schon damals an Feriengäste vermietet - eine Einnahmequelle, mit der auch Sascha und seine Frau weitermachen. Zu, wie er sagt, erschwinglichen Preisen.
Sascha Karg, Hauseigentümer: „Hier kamen nicht die Leute mit ihrem Porsche oder Maserati vorgefahren. Hier kamen die älteren Frauen, die früher mal im Heim gearbeitet haben oder die Familie mit ihrem Asthma kranken Kind.“
Lange Zeit geht augenscheinlich alles gut. 2019 dann aber der Schreck: Der Malermeister wird anonoym angezeigt. Der Vorwurf: Illegale Vermietung an Feriengäste. Sascha Karg nimmt sich einen Anwalt. Der sagt ihm: 1978 lag offenbar nur die Baugenehmigung für ein Einfamlienhaus mit Einliegerwohnung vor. Ihm bleibt also nur eins:
Sascha Karg, Hauseigentümer: „Dann haben wir ja auch die nächsten Schritte unternommen und sind unten selber eingezogen. So wie das Geld da war, haben wir dann immer zurückgebaut."
Nach einer erneuten Begutachtung erhält der Hausbesitzer aber eine Abrissverfügung. Der Rückbau zum Originalzustand sei nicht richtig erfolgt - zwei Küchen seien nach wie vor zu viel eingebaut, sagt er uns.
Sascha Karg, Hauseigentümer: „Wenn die jetzt gesagt haben Mensch, Herr Karg, bau die beiden Küchen aus , dann ist das Haus ja wieder so , wie es 1978 mal genehmigt worden ist. Aber da lässt sich ein Kreis nicht drauf ein.“
Sascha Karg klagt. Schließlich aber - eine weitere HIOBSBOTSCHAFT. Die Gemeinde habe inzwischen einen neuen Bebauungsplan festgelegt - das Haus entspreche deshalb nicht mehr diesen neuen Plänen. Ein Gutachter sagt ihm:
Sascha Karg, Hauseigentümer: „Der Anbau, der müsste abgerissen werden. Oben die vier Fenster, die Dachgauben, die wären zu breit. Die Kellertreppe ist auch sechs Zentimeter zu breit. Angeblich ist das Haus zu hoch.“
Eine Sanierung würde die Familie Karg etwa 500.000 Euro kosten. Geld, dass sie nicht hat. Die zuständige Behörde sagt dazu - Herr Karg hätte zum Beispiel einen neuen Bauantrag einreichen können:
Dania Maria Hohn, RTL-Reporterin: „Um zumindest einen Teil des Gebäudes legalisieren zu lassen und dann immerhin eine Dauerwohnung und eine Ferienwohnung zu behalten. Doch diese Möglichkeit habe Herr Karg nicht genutzt."
Um eine Sanierung kommt Sascha Karg also nicht heurm. Was ihm hier passiert kann er nicht fassen:
Sascha Karg, Hauseigentümer: „Und da fragt man sich doch Wozu hat man Eigentum gekauft, wenn einem alles verboten wird?“
Inzwischen musste Sascha Karg das Haus sogar komplett räumen - er ist deshalb mit seiner Familie bei seinen Eltern untergekommen. Das ist aber nur eine Zwischenlösung, denn seine Heimat und allen Ärger will er jetzt hinter sich lassen - und nach Thailand auswandern. Das endgültige Gerichtsurteil zu dem Fall steht noch aus.