Winter bleibt uns erhalten

Regen oder Schnee: Welches Wetterchaos droht uns nächste Woche?

von Björn Alexander und Henning Liss

Schneien wir ein oder laufen weiter die Keller voll?
Die Wetterprognosen für die nächste Woche zeigen zwei Varianten, die beide üble Folgen haben können. Mehr Regen mit möglichen Auswirkungen auf die Hochwasserlage oder größere Schneemengen mit Folgen für den Verkehr? Ab Mittwoch steht uns eine spannende Grenzwetterlage bevor.
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Wochenende: Im Norden milder, aber auch wechselhafter

Zunächst geht es unauffällig, aber mehr oder weniger schmuddelig weiter. Im Süden und Südosten von Deutschland bleibt es nachts weiterhin sehr kalt und tagsüber dauerfrostig. Richtung Westen und Nordwesten sind am Wochenende hingegen seichte Plusgrade drin, aber auch leichte Regen- oder Schneefälle mit möglicher Glättegefahr.

Am mildesten wird es direkt an der Nordsee bei 6 Grad am Samstag und bis zu 7 Grad am Sonntag.

Lese-Tipp: Frost, Kälte und ein bisschen Sprühregen erhöhen Glätte-Risiko

Anfang der Woche: Neuer Schwall Polarluft strömt nach Deutschland

Am Montag und Dienstag gibt es erst einmal den nächsten Schwall Polarluft aus Norden, während sich auch der skandinavische Kältepol erneut verstärkt. Auch dort ist der Winter kälter als normalerweise üblich. Sogar die nördliche Ostsee ist so stark mit Eis bedeckt wie seit Jahren nicht mehr.

Im Gegensatz zu dieser kalten Luftströmung stehen die Atlantiktiefs, die von Westen feuchte und milde Luftmassen heranführen. Damit sind die Weichen gestellt für eine spannende bis brisante Wetterentwicklung.

Grenzwetterlage: Größere Schneemengen in der Mitte Deutschlands möglich

04.01.2024, Schweden, Horby: Mit Radladern wird der Schnee geräumt, während Autos und Lastwagen geborgen und Menschen mit dem Kettenfahrzeug der Home Guard (Teil der schwedischen Streitkräfte) in Ekerödsrasten auf der Europastraße 22 zwischen Hörby und Kristianstad in Südschweden in der Nacht zum Donnerstag, 4. Januar 2024, evakuiert werden. Europa erlebte am Mittwoch krasse Wetterkontraste: Extreme Kälte und Schneestürme führten zu Verkehrsbehinderungen und Schulschließungen in Skandinavien, während starke Winde und heftige Regenfälle in Westeuropa zu Überschwemmungen führten. Foto: Johan Nilsson/TT News Agency/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
In Skandinavien hat der Winter kräftig zugeschlagen (Foto aus Horby, Schweden, vom 4. Januar)
nwi, dpa, Johan Nilsson

Was dann genau passiert, ist noch nicht klar, aber die Prognosen legen nahe, dass es ungemütlich werden kann. Solche Grenzwetterlagen sind in der Regel mit intensiven Niederschlägen verknüpft. Es wird darauf ankommen, welche Luftmasse sich durchsetzt: Je nachdem kann viel Regen oder viel Schnee fallen.

Derzeit deuten die Berechnungen der Wettercomputer darauf hin, dass die Kaltluft aus dem hohen Norden standhaft bleibt, während aus Süden und Südwesten die milde Luft dagegen arbeitet. Sollte es tatsächlich so kommen, dann würde Deutschland hierbei insbesondere entlang der breiten Landesmitte ordentlich einschneien! Vor allem die Regionen der Mittelgebirge wären demnach betroffen. Aber auch das Flachland wäre damit ab Mitte nächster Woche zunehmend weiß – mit winterlichen Straßenverhältnissen. Es könnte zu größeren Einschränkungen beim Straßen- und Schienenverkehr kommen.

Lese-Tipp: Major Warming: Wie eine Erwärmung in der Atmosphäre zur Kältewelle in Deutschland führt

Die Alternative: Größere Regenmengen

09.01.2024, Niedersachsen, Laatzen: Wasser vom über die Ufer getretenen Fluss Leine steht in der Leinemasch südlich von Hannover. Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt verwandeln die überfluteten Wiesen und Felder derzeit zu riesige Eisflächen. Foto: Julian Stratenschulte/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Wasser vom über die Ufer getretenen Fluss Leine steht in der Leinemasch südlich von Hannover. Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt verwandeln die überfluteten Wiesen und Felder zu riesige Eisflächen (Foto vom 9. Januar)
jst axs, dpa, Julian Stratenschulte

Denkbar wäre ebenfalls, dass die mildere Luft sich weiter nordwärts ausbreiten kann. Das würde die Niederschläge mehr in Regen übergehen lassen mit möglichen Folgen für die Hochwasserlage. Immerhin gibt es nach wie vor Flüsse, die noch im Bereich der höchsten Meldestufen liegen. Außerdem sind die Wassermassen der letzten Wochen auf den Wiesen und Feldern natürlich jetzt gefrorenen, aber sie sind eben noch nicht weg. Sprich: Die Ausgangslage ist nach wie vor sehr angespannt.

Fazit: Zu früh für Unwetterwarnungen,

  • In der Mitte der kommenden Woche kann es ungemütliches Wetter geben

  • Größere Mengen Regen oder Schnee sind möglich

  • Allerdings sind die Prognosen noch nicht sicher

Wir müssen nun die Prognosen im Blick behalten, um im Verlauf der kommenden Tage ein klareres Bild zu bekommen. Erst dann wäre es angebracht, mögliche Unwetterwarnungen für bestimmte Regionen auszugeben.

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(bal, cli)