So schlimm wie seit Jahren nichtUnwettertief Denise wütet am Mittelmeer: Südeuropa von schwerem Sturm gebeutelt
Es ist einer der heftigsten Stürme der Saison – zum Teil sogar der letzten Jahre. Am Mittelmeer wütet Unwettertief Denise mit Wassermassen, Orkanböen, meterhohen Wellen und Schnee bis in die Alpen.
Oben im Video: So dreht sich Denise über dem Süden Europas
Gefährliche Lage - Sturm zieht von West nach Ost
Eine extreme Wetterlage hat sich am Mittelmeer entwickelt. Rund um Sturm- und Orkantief Denise drohen heftige Unwetter. Wetterexperte Carlo Pfaff hat die Entwicklung im Blick: „Das gefährliche Tief Denise verlagert sich von Westen jetzt weiter nach Italien und erreicht mit seinen Ausläufern ebenfalls die Alpen.”
Pfaff warnt hierbei unter anderem vor länger anhaltenden und ergiebigen Schneefällen in den Alpen – zum Teil bis in die Täler mit entsprechend winterlichen Straßenverhältnissen. Gleichzeitig drohen in anderen Regionen Wassermassen. Sowohl von oben als auch von unten.
Hochwasser und Starkregen

Jetzt sind besonders in Italien und am Balkan heftige Regenmengen mit Überflutungen möglich. Bis über 100 Liter je Quadratmeter binnen weniger Stunden. Gleichzeitig spitzt sich die Lage in Venedig zu. Hier aber durch die Wassermassen, die Denise vor sich herschiebt, wie Pfaff beschreibt: „Venedig erlebt durch stürmischen Wind aus Südost bis Ost ein sogenanntes aqua alta - also ein schweres Hochwasserereignis mit einem Höchststand von um die 1,70 Meter. Das wäre der dritthöchste jemals gemessene Wert. Und auch am Mittwoch und Donnerstag gibt es Hochwasser mit 140 Zentimetern als Höchstwert.”
Schützend für die Lagunenstadt wirken sich hierbei die neuen Hochwassertore Venedigs aus. Das Schleusensystem MOSE soll die Lagune von Venedig nämlich vor Sturmfluten schützen und erlebt jetzt seine erste richtige Bewährungsprobe. Somit ist es auf jeden Fall fraglich, wie hoch die Wasserstände tatsächlich ansteigen – schließlich soll MOSE das Schlimmste ja verhindern.
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Orkanböen und Monsterwellen

Der Sturm hat weite Teile des Mittelmeerraums voll im Griff. Von Spanien und Südfrankreich über die Balearen, Korsika und Sardinen bis nach Italien und die Adria ist das Sturmfeld unterwegs. Teilweise mit schweren Sturm- bis hin zu Orkanböen. Selbst Spitzen bis um die 180 km/h sind in exponierten Bereichen, wie auf den Bergen oder über dem offenen Mittelmeer stellenweise denkbar. Dadurch peitscht der Sturm das Mittelmeer extrem auf. Wellenberge von über sechs bis hin zu acht Metern sind drin.
Alles in allem hat sich über dem Süden Europas damit eine sehr intensive bis gefährliche Wetterlage entwickelt. In manchen Regionen ist es sogar so schlimm wie seit Jahren nicht mehr.
Wetterkarten im Blick: Deutschland, Europa und weltweit
Hochwasser in Venedig - einige Höchstmarken der Vergangenheit
194 cm am 4. November 1966
187 cm am 12. November 2019
166 cm am 22. Dezember 1979
158 cm am 1. Februar 1986
156 cm am 29. Oktober 2018
156 cm am 1. Dezember 2008
154 cm am 15. November 2019
151 cm am 12. November 1951
150 cm am 17. November 2019
149 cm am 11. November 2012
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(bal, apf)
































