Vor allem aus einem bestimmten Grund
Nach Nazi-Gegröle auf Sylt: Schnösel entschuldigt sich öffentlich

Rassismus-Skandal auf Sylt!
Bei einer Pfingstparty in einer Nobelbar auf Sylt hatten einige Gäste Nazi-Parolen gesungen – das skandalöse Video ging viral. Der auffälligste Teilnehmer: Moritz N., der seinen rechten Arm in die Luft streckte, seine Finger an die Oberlippe hielt und so einen Hitler-Bart imitierte. Jetzt hat er sich öffentlich entschuldigt.
Moritz N. nach Nazi-Gegröle: „Ich habe einen ganz schlimmen Fehler gemacht“
Moritz N. habe sich der Polizei gestellt und werde nun die rechtlichen Konsequenzen tragen. „Ich will mich öffentlich und aufrichtig entschuldigen für das, was passiert ist“, zitiert ihn die Bild. „Alle, die wir damit vielleicht verletzt haben, bitte ich um Entschuldigung.“
Inzwischen ermittelt der Staatsschutz in dem Fall – wegen Volksverhetzung und des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen. „Auf dem Video ist zu sehen, wie mindestens Teile der abgebildeten Personen rechtsextreme Liedtexte singen. Zudem liegt der Verdacht vor, dass durch eine Person der sogenannte Hitlergruß gezeigt wird“, hatte die Polizei erklärt.
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Letzterer meint nun in seinem Statement, „einen ganz schlimmen Fehler“ gemacht zu haben. Er würde sich schämen, berichtet die Zeitung weiter. „Ich kann mir vorstellen, dass viele Menschen, die das jetzt lesen, mir nicht abnehmen, dass es mir unendlich leidtut“, hieß es in seiner Erklärung. Er sei jedoch weltoffen und tolerant erzogen worden, habe auch viele Freunde mit Migrationshintergrund, zitiert ihn die Zeitung weiter.
Familie und Freunde von Partygästen erfahren Hass im Netz
Das Video der Gruppe ging viral: sie brüllen ekelhafte Parolen und scheinen sich dabei sehr zu amüsieren. Eine Schnösel-Clique aus München zu Besuch auf Sylt. Die meisten von ihnen sollen aus wohlhabenden Elternhäusern stammen. Das zeigt sich schon allein daran, dass am Pfingstwochenende jeder 150 Euro allein für den Eintritt in den Pony Club hinblättern musste.
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Seit dem Vorfall stehen aber nicht nur die Menschen aus dem Video im Fokus von vielen verärgerten Bürgern des Landes – sondern auch offensichtlich deren Arbeitgeber und Familien. Moritz N. behauptet in seinem Statement, dass seine Familie und Freunde im Internet angefeindet werden. „Das war mein Fehler, für den auch nur ich geradestehen sollte, und nicht meine Freunde und Verwandte, die nicht dabei waren. Deshalb meine Bitte: Seid böse mit mir, aber nicht mit meinen Freunden und Verwandten“, zitiert ihn die Bild. Er selbst habe seine sozialen Medien gelöscht, verfolge aber weiterhin die Diskussionen über sich selbst.
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Die Betreiber der betroffenen Bar auf Sylt haben Strafanzeige gestellt. Für manche Beteiligte hat das rassistische Verhalten auch seine Folgen: Die Werbeagentur-Gruppe Serviceplan Group soll nach eigenen Angaben einen Mitarbeiter entlassen haben, der bei dem Vorfall beteiligt gewesen sein soll. Die Hamburger Influencerin Milena Karl hatte ebenso eine Mitarbeiterin gefeuert, die in dem Video unter den Sylt-Partygäste zu sehen war. (gsc)