Prozess am Landgericht
Mordprozess in Köln - 21-jähriger Angeklagter streitet Vorwürfe ab
Im Februar sticht ein 21-Jähriger einem anderen Mann in den Hals. Dann flieht er vom Tatort in Gummersbach. Kameras filmen die Tat. Der Täter ist auf den Bildern deutlich zu erkennen. Doch vor dem Kölner Landgericht leugnet der Tatverdächtige heute (23.7.) den Angriff. Er sei es nicht gewesen, sagt er.
„Ich kann’s nicht gewesen sein.“
Die Staatsanwaltschaft ist sich aber sicher, dass der 21-jährige Angeklagte einen Mord begangen habe. Heimtückisch soll Giuseppe B. dem Geschädigten in den Hals gestochen und dadurch Halsschlagader und Halsvene durchtrennt haben. Das Opfer verblutete noch am Tatort. Der Angeklagte erzählt beim Prozessauftakt aber eine andere Geschichte: Er sei zwar am Tattag, dem 29. Februar, an dem Wartehäuschen gewesen und habe dort auch den später Geschädigten getroffen, sei aber in einen Bus gestiegen, bevor es zu der Tat kam. „Ich habe ihn nicht umgebracht“, wiederholt der Angeklagte mehrmals im Gerichtssaal.
Ein Überwachungsvideo hat die Tat aufgezeichnet. Der Täter in diesem Video flieht und läuft dabei direkt an der Kamera vorbei und sieht dem Angeklagten sehr ähnlich. Das sieht auch Giuseppe B. so, sagt aber weiter, dass er das nicht war. „Aber ich hatte keine langen Haare, keinen Vollbart und auch nicht die Kleidung“, so der 21-jährige Angeklagte während des Prozesses.
Urteil Ende August erwartet
Der Richter fragte mehrmals, ob der Angeklagte bei seiner Geschichte bleiben wolle, denn auch das Verhalten in der Hauptverhandlung sei entscheidend für das Strafmaß bei einer möglichen Verurteilung. Giuseppe B. sagte daraufhin, dass ihm das bewusst sei und er nicht der Mörder sei.
An fünf weiteren Verhandlungstagen will das Gericht jetzt herausfinden, ob Giuseppe B. doch der Mörder ist. Das Urteil wird Ende August erwartet.