Urteil am Landgericht Köln

Therapeutin in Kiste entführt – Haftstrafen für die beiden Angeklagten

Monatelang haben die Angeklagten als Paar den Tatplan ausgeheckt. Hüseyin D. und Frank M. gestehen, dass sie die einstige Therapeutin des Türken aus ihrer Praxis entführt haben.

Im Oktober vergangenen Jahres bringen die Männer sie in einer Kiste in die Wohnung der Angeklagten, fesseln sie im Badezimmer. Immer wieder geben sie ihr Betäubungs- und Beruhigungsmittel. Laut Gericht drohen sie der Frau, sie müsse Kot essen und sie würden einen Sexfilm mit ihr drehen, den sie ins Netz stellen.

Persönlichkeitsstörung, aber voll schuldfähig

Psychische Erkrankungen haben Hüseyin D. und Frank M. laut Gutachter nicht. Bei Hüseyin D. konnte eine narzisstische Persönlichkeitsstörung festgestellt werden. Diese vermindere aber nicht die Schuldfähigkeit des 40-Jährigen, heißt es. „Zur Tatmotivation hat der Vorsitzende ausgeführt, dass sich der Angeklagte D. im Rahmen seiner therapeutischen Behandlung im Stich gelassen gefühlt habe. Er neigte dazu, sein Scheitern anderen vorzuwerfen“, sagt Hans Logemann vom Landgericht Köln.

Haftstrafen für Angeklagte

Deswegen sollte die Therapeutin ein Fehlverhalten zugeben und Hüseyin D. 1,5 Millionen Euro zahlen. Dazu kam es nicht. Das Opfer durfte schließlich die Wohnung verlassen. Die Männer wurden festgenommen. Heute das Urteil. Hüseyin D. wurde zu elf Jahren verurteilt, Frank M. zu achteinhalb Jahren. Das Opfer hat immer noch mit Angstzuständen und Schlafstörungen zu kämpfen. Auch die Narben an den Händen erinnern die Frau wohl täglich an das Martyrium.