Experimentelle Studie mit nur zehn Frauen
In nur 15 Monaten! Frau verliert mit fragwürdiger Methode 50 Kilo

„Nichts hat jemals wirklich funktioniert!“
Seit Jahren hatte die 34-jährige Mary Morgan Mills aus North Carolina versucht abzunehmen. Doch kein Mittel und keine Diät brachten den gewünschten Erfolg. Bis jetzt! Denn sie entschied sich für eine experimentelle Methode, mit der sie unfassbar viel Gewicht verloren hat.
Endloses Hungergefühl: Mary Morgan Mills konnte jahrelang nicht abnehmen
Ob Rugby spielen oder Ausdauerläufe – schon immer sei Mary Morgan Mills (34) sportlich aktiv gewesen. „Aber es verursachte unerträgliche Schmerzen“, erzählt sie in einem Interview mit Fox 5 Atlanta. Mit „es“ meint Mary ihr Übergewicht – rund 300 Pfund (rund 136 Kilo) habe sie gewogen.
Grund dafür sei ein ständiges Hungergefühl gewesen. „Jeden Tag habe ich darüber nachgedacht, was ich essen sollte, was ich essen könnte, was ich essen darf, wann ich nicht unter Menschen sein muss, damit ich essen kann, was ich will“, erinnert sie sich im Interview.
Keine Diät, kein Abnehmmittel habe geholfen. Nicht einmal das heißbegehrte Mittel Semaglutid, das in Abnehmspritzen wie Ozempic oder Wegovy enthalten ist.
Experimentelles Vorgehen: Mediziner brennt die obere Magenschleimhaut ab
Eine Versuchsreihe des auf die Behandlung von Übergewicht spezialisierten Endoskopen Dr. Dan Maselli kam daher wie gerufen. Wie Fox 5 Atlanta schreibt, sollte im Rahmen einer kleinen Studie mit nur zehn Freiwilligen ein experimentelles endoskopisches Verfahren erprobt werden. Das Ziel: Mills Essensgelüste verringern und ihr beim Abnehmen helfen.
Zwar habe sie zunächst gezögert – immerhin habe es sich um einen operativen Eingriff gehandelt – doch letztendlich entschied sich die 34-Jährige dazu, am Experiment teilzunehmen, wie sie erzählt.
Mithilfe eines Endoskops sei zunächst eine Flüssigkeit in die Magenschleimhaut injiziert worden, um das darunter liegende Gewebe zu schützen. Im Anschluss habe man mit Hitzeschüben die obere Magenschleimhaut – den sogenannten Fundus – abgebrannt. Hier wird der größte Teil des Hungerhormons „Ghrelin“ produziert.
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Weniger Hunger, weniger Nahrung, weniger Gewicht

In den Monaten nach dem experimentellen Eingriff habe man laut Dr. Maselli feststellen können, „dass Ghrelin tatsächlich reduziert wurde“. Um 45 Prozent habe sich das Hungerhormon im Blut der Patientin verkleinert. Doch nicht nur das: „Was die Magenkapazität anbelangt, so haben wir eine Verringerung der Nahrungsmenge, die wir benötigen, um uns satt zu fühlen, um 42 % festgestellt.“
Innerhalb von 15 Monaten habe Mary Morgan Mills so stolze 110 Pfund (rund 50 Kilo) abgenommen. Im Durchschnitt habe der Gewichtsverlust der Studienteilnehmerinnen bei 7,7 Prozent gelegen. Und was mögliche Komplikationen angeht, erklärt der Arzt im Fox 5-Interview, dass die Gefahr von Geschwüren bestanden hätte.
Doch: „Die Patienten hatten einige Tage lang einige Symptome von Magen-Darm-Beschwerden, aber es gab keine Komplikationen und keine Sicherheitsbedenken.“
Weitere Forschungsarbeiten erforderlich
Ob sich diese Abnehm-Methode in Zukunft durchsetzen wird? Das bleibt abzuwarten. Wie es heißt, habe man zunächst nur eine „Sicherheits- und Machbarkeitsstudie“ durchgeführt. „Es sind weitere Forschungsarbeiten erforderlich, bevor die Technik anderen zur Verfügung gestellt werden kann“, so der Experte. (vho)