Personalmangel in PflegeAutokorso gegen Pflegenotstand im Kreis Minden-Lübbecke
Probleme sichtbar machen - das ist das Ziel. In Minden-Lübbecke fahren heute rund 170 Autos Kolonne, um auf die Missstände in der Pflege aufmerksam zu machen.
Dabei ist Kathrin Caccuri aus Vlotho. Die 42-Jährige ist gelernte Nageldesignerin. Nebenbei arbeitet sie aber auch als Pflegerin. Sie will ganz bewusst helfen. Denn sie sagt: Es kann jeden treffen: "Ich mache mit, damit auch anderen bewusst wird, wie super es ist, wenn die alten Leute einfach noch Zuhause in ihren eigenen vier Wänden einfach noch zuhause betreut werden dürfen. Das ist nicht selbstverständlich und dafür sorgen wir."
"Pflegenotstand wird schlimmer"
"Pflege zuhause sichern" - das ist das Motto. Fachkräfte aus 14 ambulanten Pflegediensten schlagen hier und heute Alarm: Es geht um Personalmangel, schlechte Bezahlung, zu viel Bürokratie, zu wenig Unterstützung. So darf es nicht weiter gehen, sagt Joachim Knollmann vom Netzwerk Ambulanter Dienste eV.: "Wir wollen ein Zeichen setzen. Der Pflegenotstand wird schlimmer. Wir bekommen keine Kräfte. Wir können Leistungen nicht erbringen, weil das Personal fehlt.“
Bis zu 690.000 Pflegekräfte sollen künftig fehlen
Laut des Statistischen Bundesamts werden in Deutschland bis 2049 zwischen 280.000 und 690.000 Pflegekräfte fehlen. Gleichzeitig steigt seit Jahren die Zahl pflegebedürftiger Menschen. Nicht nur im Kreis Minden-Lübbecke werden 80% der Betroffenen von Angehörigen oder von osteuropäischen Kräften zuhause betreut. Für eine optimale häusliche Pflege ist geschultes Personal ein Muss. Doch das gibt es immer weniger. Die Branche fordert jetzt Hilfe von Bund und Land. Dafür haben die Pflegedienste ein Petition unterschrieben und heute dem Landrat des Kreises übergeben.
Die Forderung: Das Land soll die nötigen Hebel in Bewegung setzen. Und wenn nötig auch den Bund in die Verantwortung nehmen. Damit der Pflegejob attraktiver wird. Sowohl in Krankenhäusern, als auch ambulant zuhause.