Erste deutsche Großstadt lässt Roller verschwinden
E-Scooter aus Gelsenkirchen verbannt
Herumliegende Scooter, leichtsinnige Fahrer, viele Unfälle. Das bestätigt heute auch der Sprecher der Polizei Gelsenkirchen, Thomas Nowaczyk: "Also grundsätzlich registrieren wir mehr Unfälle von Jahr zu Jahr mit diesen Fahrzeugen, seitdem die auf dem Markt sind. Das stellen wir halt sprunghaft fest. In den letzten zwei Jahren ist es aber gleich geblieben bei um die 60 Fälle, die wir jeweils hatten."
„Missbrauch der Roller ist der Hauptgrund“
Der Stadt wird das zu bunt. Sie fordert von den beiden Anbietern in der Stadt eine strengere Registrierung der Nutzer. Heißt: Mittels App sollten Personalausweis oder Führerschein hinterlegt werden. "Der Missbrauch der Roller ist der Hauptgrund, warum wir wissen wollen, wer die Roller fährt. Sie wollten kein System aufsetzen auf den Verleihvorgang, das möglich macht den Fahrer oder die Fahrerin zu identifizieren", so Stadtsprecher Martin Schulmann.
Ausleih-Verbot schon seit Beginn des Monats
Die Folge: Die Stadt erteilt keine weitere Genehmigung. Seit dem 1. April können die E-Scooter schon nicht mehr ausgeliehen werden. Die zwei Unternehmen ziehen vors Verwaltungsgericht und scheitern. Für Johannes Knippenberg von TIER Mobility: „Wir fühlen uns wohl in Gelsenkirchen, wir fühlen uns wohl in benachbarten Ruhrgebietsstädten. Es ist auch einfach schade für die mobilitäts- und umweltpolitischen Ziele der Stadt. Deswegen hoffen wir, dass wir da das Blatt nochmal wenden können." Die E-Scooter Verleiher prüfen jetzt weitere rechtliche Schritte. Denn auch wenn ihr Eilantrag abgelehnt wurde. Die grundsätzliche Sachprüfung stehe noch aus. Immerhin: Private E-Scooter dürfen noch weiter rollen.