Essig, Salz, Kartoffelwasser?
Diese Hausmittel helfen gegen Unkraut - sind aber teilweise verboten
Es ist der Horror jedes Hobbygärtners: Unkraut! Es kommt immer wieder und wächst gefühlt schneller als alles andere. Neben dem klassischen Jäten mit Muskelkraft gibt es aber auch einfache Tricks, die das Unkrautentfernen leichter machen – aber Achtung, nicht alle Hausmittel sind erlaubt.
Essig, Natron Salz?
Salz und Essig wirken. Das ist die gute Nachricht Die schlechte: Sie dürfen nicht einfach so benutzt werden, sind gesetzlich als Unkrautvernichter verboten. Gleiches gilt für glyphosathaltiges Unkrautvernichtungsmittel. Auch wenn das legal erworben werden kann, darf es auf Gehwegen, Bürgersteigen, Garagenzufahrten, Terrassen, Straßen, Parkplätzen und Hofflächen nicht genutzt werden, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland und beruft sich dabei auf die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Verstöße können Bußgelder in Höhe von mehreren hundert Euro nach sich ziehen. Im Haus- und Kleingarten sieht’s wieder anders aus. Da dürfen Herbizide das Unkraut bekämpfen.
Nicht alles was stört, ist wirklich Unkraut
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Essig wird schärfer geahndet als Gift
Wenn Sie doch zur Essigflasche greifen und damit das Unkraut auf dem Bürgersteig vor ihrer Haustür entfernen, kann das richtig teuer werden. Denn Essig ist als Pflanzenschutzmittel nicht zugelassen. Verstöße mit Essig werden sogar schärfer geahndet als die falsche Nutzung von chemischen Unkrautvernichtern, wie das giftige Glyphosat.
Lese-Tipp: Warum Sie Unkraut nicht wegwerfen sollten
Verdünnte Hausmittel im eigenen Garten
Hintergrund ist die Belastung der Mittel für den Boden, das Grundwasser und die Tiere. Deswegen ist auch bei der Nutzung im Garten Vorsicht geboten. Die Pflanzen-Experten von „Planetopedia“ raten zu folgenen Mischungsverhältnissen:
- Natron/Backpulver: zwei bis drei Päckchen Backpulver in 5 Liter Wasser mischen und damit das Unkraut gießen. Wenn das Wasser verdampft, setzt das Backpulver den Pflanzen zu. Das muss mehrfach wiederholt werden.
- Salz: Ein Teil Salz mit fünf Teilen heißem Wasser mischen und über das Unkraut gießen. Das Salz entzieht dem Unkraut die überlebenswichtige Flüssigkeit.
- Essig: Ein Teil Essig mit 15 Teilen Wasser mischen und auf das Unkraut sprühen. Die Verdünnung ist wichtig, um Schäden zu vermeiden.
Diese Hausmittel helfen außerdem gegen Unkraut
Neben Essig, Salz und Backpulver haben die Pflanzen-Experten von Plantopedia auch noch weitere Hausmittel gegen Unkraut ausgemacht. Dazu zählt auch ungesalzenes Kartoffel-, Reis- oder Nudelwasser. Wenn Sie das über die Pflanzen gießen, verstopft die Stärke die Poren der Pflanzen. Möglicherweise hat kochendes Wasser ohne Stärke aber auch eine ähnliche Wirkung. Eine weitere Möglichkeit ist das Abflammen des Unkrauts mit einem Gasbrenner. Das entfernt allerdings nur das sichtbare Unkraut. Die Wurzel bleibt davon unbeeindruckt und somit kommt auch das Unkraut nach einiger Zeit wieder. Aber Achtung – immer wieder geht die Unkrautbekämpfung mit Feuer schief. In Ibbenbüren brannte kürzlich statt des Unkrauts ein Haus.
Sicherer ist dann doch der Hochdruckreiniger oder Folie. Wenn sie das Unkraut mit lichtundurchlässiger Folie abdecken, entziehen sie ihm das Licht und verhindern somit die Fotosynthese. Die Pflanzen werden eingehen. Für einen nachhaltigen Erfolg muss die Folie die betroffene Stelle aber mindestens ein Jahr lang abdecken.
Unproblematisch: Mechanische Entfernung
Wer ganz auch Chemie und Hausmittel verzichten möchte, muss auf Muskel oder Motorkraft zurückgreifen. Dazu rückt man dem Unkraut mit einem speziellen Unkrautstecher zu Leibe. Diese Geräte helfen durch ihre Größe und ihre Form dabei, das ungeliebte Grünzeug bei der Wurzel zu packen. Notfalls geht aber auch ein altes Küchenmesser. Wer dem Moos und der Bepflanzung von Gehwegplatten oder Terrassen-Fugen den Gar ausmachen will, schnappt sich einen Fugenkratzer. Bei größeren Flächen, kann sich der Einsatz eines motorbetriebenen Unkrautentferners lohnen.
Vorsorge besser als Nachsorge
Auch bei Unkraut gilt: Am besten lässt man ihm von vorne herein keine Chance. Wenn Sie ein Beet neu anlegen, können sie sogenanntes Unkrautvlies benutzen. Auch eine dicke Schicht Rindenmulch oder Holzspäne hemmen die Bildung von Unkraut. Dann müssen sie dem Boden allerdings Nährstoffe zuführen, die der Mulch dem selbigen entzieht. (mol)
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