RTL-Doku machte Martin H. berühmt

Deutschlands berühmtester Obdachloser totgeprügelt - 17-Jähriger festgenommen!

Was für eine unfassbare Tat!
Martin H. war Berlins bekanntester Obdachloser. In der RTL-Doku „Ein Leben auf der Straße“ zeigte er das Leben, für das er sich freiwillig entschieden hatte. Jetzt ist es vorbei: Der 53-Jährige soll in der Nacht auf Dienstag in Immenstadt im Allgäu von einem Jugendlichen tödlich angegriffen worden sein.

Obdachloser in Immenstadt im Allgäu erlitt Hirnverletzung

Ein 17-Jähriger soll einen Obdachlosen grundlos angegriffen haben. RTL-Zuschauer als auch Facebook-User geben an, dass es sich dabei um Martin H. handeln soll. Offiziell bestätigt wurde dies bislang nicht, doch auch nach RTL-Informationen handelt es sich bei dem Opfer um den 53-Jährigen.

Nach dem Vorfall soll der Mann mit einer zunächst leichten Kopfverletzung zur Polizeistation geflüchtet sein. Dort erstattete der gebürtige Immenstädter eine Anzeige. Anschließend habe vermutlich Martin H. die Nacht in einem Vorraum einer Bankfiliale verbracht, wo ihn jemand am nächsten Morgen in einem lebensbedrohlichen Zustand entdeckte. Für den Obdachlosen kam jede Hilfe zu spät. Offenbar hatte er eine Hirnblutung erlitten – er starb am Dienstagnachmittag infolge seiner schweren Verletzungen, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.

Hier die Doku sehen: Ohne Filter - So sieht mein Leben aus! Ein Leben auf der Straße

„Das war ein netter Mensch. Wieso muss das passieren“, schreibt eine Facebook-Nutzerin. Inwieweit der Tod des Mannes mit dem Angriff zusammenhängt, ermittelt nun die Polizei. „Er hat niemandem was getan […] hat sich mit den Leuten unterhalten und wenn man ihm was Gutes getan hat, ein Wasser gegeben etc. hat er sich riesig gefreut“, schreibt ein weiterer User unter dem Post der Seite Blaulichtreport Südschwaben/Allgäu. Der festgenommene Jugendliche sitzt bereits wegen des Verdachts auf Totschlag in Untersuchungshaft.

Martin H. hatte sich bewusst für das Leben auf der Straße entschieden

Eine RTL-Zuschauerin berichtet, dass Martin H. vor zwei Monaten aus Berlin nach Immenstadt zurückgezogen sei. Der Obdachlose hatte zuvor seinen Lebensmittelpunkt mitten in Berlin – am Mehringdamm. An der größten Kreuzung im Kiez machte sich der berühmteste Obdachlose und Künstler Kreuzbergs breit, zauberte sich dort ein eigenes Zuhause – inklusive Kunstwerke aus Müll und Straßenfunden. In der RTL-Doku erzählte Martin H., dass er sich bewusst für das Leben auf der Straße entschieden habe, um tun zu können, was er wolle. Vor diesem Leben soll er sogar wohlhabend gewesen sein – berichtete er RTL.

Martin H. hatte auf der größten Verkehrsinsel im Kiez gewohnt.
Mitten in Berlin am Mehringdamm baute sich Martin H. ein eigenes Zuhause auf der großen Verkehrsinsel.
RTL

Die Insel nutzte der damals 50-Jährige als eine Art Experiment, um zu zeigen, wie wenig man eigentlich zum Leben braucht. Immer mehr Obdachlose schlossen sich seiner Rebelleninsel an. Nach mehreren Schlaganfällen und einer Zeit im Koma entschied sich der 53-Jährige, zurück ins Allgäu zu kommen. Hier wollte er wieder Kontakt zu seinem Sohn aufnehmen. (gsc)