Keine Chance für den Radfahrer

Crashtest für Fahrräder in Münster

Immer mehr Menschen fahren Rad, nicht nur in der Stadt. Das ist zwar gut für die Gesundheit, aber leider steigt auch die Zahl der schweren Unfälle. 189 Radfahrer fanden im vergangenen Jahr außerorts den Tod. Fast 3000 wurden dabei verletzt. Die Versicherungen haben 10 000 Fahrradunfälle analysiert. Heute gab es in Münster die Ergebnisse. Inklusive Crashtest mit Fahrrad.

Die Bilder zeigen eindrucksvoll: Wenn ein Autofahrer wie hier mit 92 Stundenkilometern auf die 18,5 km/h eines Radfahrers trifft, endet wahrscheinlich ein Leben. Sowas passiert vor allem auf Landstraßen, wo eben schneller gefahren wird als innerorts.

Kirstin Zeidler, die Leiterin der Unfallforschung der Versicherer kommentiert ihre Untersuchungsergebnisse: "Besonders überrascht hat uns, dass auf der freien Strecke Radfahrende ganz häufig übersehen werden. Das heißt, der Autofahrende trifft nicht mit ihnen zusammen, indem er beispielsweise zu eng überholt, sondern in den meisten Fällen, indem er unmittelbar auf den Radfahrenden von hinten auffährt. Wenn man sich fragt, woran liegt das? Dann sind das überwiegend Sichthindernisse, Schattenwürfe der Bäume, tiefstehende Sonne oder auch sehr enge Kurven, Dämmerung oder Dunkelheit."

Abhilfe schaffen kann nach Ansicht der Unfallforscher nur die strikte Trennung der Radfahrer von der Landstraße. Doch bisher sind separate Radwege bei uns nur neben Bundesstraßen fast überall vorhanden. An den Landstraßen gibt es sie oft nicht.