"Natürlich habe ich Lust"
Wird Alice Weidel die erste AfD-Kanzlerkandidatin?
Es war schon eine kleine Sensation, als Alice Weidel am Mittwoch im RTL/ntv-Frühstart verkündet hat, dass die AfD eine Kanzlerkandidatin oder einen Kandidaten aufstellen wird. Doch wer es werden soll, dazu wollte sie erst nichts sagen – und meldete später doch Interesse an.
Alice Weidel: „Natürlich habe ich Lust“
Die Umfragewerte schießen in die Höhe, laut dem RTL/ntv-Trendbarometer liegt die AfD bei 19 Prozent. „Natürlich. Wir hätten das auch ohne diese Werte getan, einen Kanzlerkandidaten aufzustellen“, sagte Alice Weidel am Mittwoch bei RTL/ntv. Doch wer diese Person sein soll, das wird wohl auf einem Bundesparteitag entschieden. Am Donnerstag schob sie beim Sender „Welt TV“ nach: „Natürlich habe ich Lust“.
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Will die AfD ins Kanzleramt?
In zwei Jahren wird in Deutschland gewählt, doch ins Kanzleramt will die AfD gar nicht, sagt Nadine to Roxel, die politische Chefkorrespondentin von RTL und ntv. „Ich glaube schon, dass es der AfD um die Aufmerksamkeit geht, denn die AfD weiß auch, dass es ihr am Ende nicht darum gehen kann, den Kanzler oder die Kanzlerin zu stellen, es geht ihr nicht um die Macht, sondern um die Aufmerksamkeit“, so to Roxel. Denn: „Am Ende hätte die AfD keinen Koalitionspartner, es gibt keine Partei im Bundestag, die mit der AfD zusammenarbeiten würde“, sagt Nadine to Roxel.
Aber wer wären denn aussichtsreiche Kandidaten?
Alice Weidel

Vielleicht ist Alice Weidel bei der Kandidatenfrage deshalb so zurückhaltend, weil sie sich selbst ins Spiel bringen möchte. Weidel ist Vorsitzende der Bundestagsfraktion und war schon 2017 Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl. Sie gilt bei vielen als Sympathieträgerin, als Aushängeschild der Partei. Bei den AfD-Wählern ist sie beliebt, obwohl sie privat mit einer Frau zusammen ist und das nicht dem klassischen AfD-Familienbild entspricht.
Ihre Meinung ist gefragt!
Hinweis: Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ!
Tino Chrupalla

Der Co-Parteichef ist eindeutig die Nummer zwei, hinter Alice Weidel. Bekanntheit brachte ihm auch, weil er der AfD-Bundessprecher ist. Immer wieder provoziert Chrupalla, besonders mit seinem Besuch in der russischen Botschaft. Zuletzt hat sein Vergleich des Kriegs in der Ukraine mit Hintler-Deutschland in einer Talkshow für mächtig Unmut gesorgt.
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Björn Höcke

Er hat wohl die geringsten Chancen. Der Verfassungsschutz beobachtet Höcke und stuft ihn als „rechtsextremistisches Beobachtungsobjekt“ ein. Höcke wird nachgesagt, dass er ein großes Netzwerk hätte. Er vertritt allerdings extreme Positionen in der Partei.
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Alice Weidel verteidigte Björn Höcke, sie könne sich vorstellen, dass er AfD-Kanzlerkandidat werde. Allerdings gehe sie davon aus, dass Höcke in Thüringen bleiben werden, weil die Partei dort ein gutes Wahlergebnis erwarte. (dbl)
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