Schoki in Gefahr?

Streik in der Süßwarenindustrie - Beschäftigte fordern höhere Löhne

In Aachen protestierten heute (24.7.) Nachmittag Beschäftigte aus der Süßwarenindustrie für höhere Löhne. Zu den Streikenden gehört auch Alexandra Crisan, Maschinenführerin aus Ahaus: "Ich glaube, dass das sehr wichtig ist, für unsere Familien, für unsere Zukunft, damit wir mehr Motivation haben, jeden Tag auf die Arbeit zu kommen." Aufgerufen zum Streik hatte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), die ein Lohn-Plus von 9,9 Prozent, mindestens aber 360 Euro mehr pro Monat fordert.

Produktionsstillstand trifft Unternehmen

Insgesamt fünf Unternehmen aus der Region wurden heute bestreikt, darunter auch der Gebäckhersteller Lambertz. Durch den Streik stehen die Produktionsbänder still, und rund siebzig Tonnen Süßwaren im Wert von mindestens 250.000 Euro werden heute nicht produziert. Romeo Odak, Geschäftsführer von Lambertz, zeigt sich besorgt: "Warum? Wir befinden uns mitten in der Hochsaison. Das heißt, wir produzieren jetzt für die Herbst- und Weihnachtssaison. Wir haben gar keine Zeit mehr zu verlieren."

Weitere Streiks angekündigt

Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie bezeichnet den Warnstreik als "vollkommen unbegründet und restlos überzogen." Viele Verbraucher befürchten leere Regale, doch der Schoko-Hersteller Lindt gibt Entwarnung: "Mit einem Versorgungsengpass ist [...] nicht zu rechnen." Ob dies so bleibt, wird sich zeigen, denn der Arbeitskampf in Aachen ist nur der Auftakt einer Warnstreikwelle, die bis September andauern soll, wenn die nächsten Verhandlungen stattfinden.