Falsche Fakten bei der letzten Ehre: Trump nutzt Kirk-Trauerfeier für bizarre Autismus-Behauptungen – Forscher schlagen Alarm
Bei der Gedenkfeier für den verstorbenen Aktivisten Charlie Kirk sorgt US-Präsident Donald Trump für einen Eklat: Statt sich allein auf die Erinnerung zu konzentrieren, nutzt er die Bühne für eine medizinische Ankündigung – und behauptet, die Lösung für Autismus gefunden zu haben. Das Publikum jubelt. Doch Expertinnen und Experten schlagen Alarm: Trumps Aussagen widersprechen jahrzehntelanger Forschung und basieren auf fehlerhaften Zahlen. Mehr seht ihr im Video!
Die große Bühne. Bei der Trauerfeier für Charlie Kirk nutzt US-Präsident Trump nicht nur, um dem politischen Aktivisten zu gedenken, sondern auch, um die Werbetrommel für eines seiner Projekte zu rühren.
Das Thema erscheint überraschend in einer Trauerrede, denn Trump verkündet feierlich Morgen werden wir eine der größten Ankündigungen machen, die es meiner Meinung nach in der Geschichte unseres Landes im medizinischen Bereich je gegeben hat.
„Ich glaube, Sie werden es erstaunlich finden. Ich glaube, wir haben eine Antwort auf Autismus gefunden. Wie finden Sie das?
Das Publikum vor Ort offensichtlich begeistert."
Es gibt Applaus und Jubel. Forscher sind hingegen skeptisch. Schon im Frühling hatte Trumps Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. angekündigt, die Ursache für die Autismusspektrum Störung zu finden. Innerhalb weniger Monate. Utopisch, so die Ansicht renommierter Wissenschaftler.
Da schon seit Jahrzehnten zur Forschung über die genetischen und neurowissenschaftlichen Ursachen von Autismus geforscht werde, ist die Vorstellung, dass wir bis September plötzlich die Ursachen finden können, unrealistisch.
Doch Trump bekräftigt den vermeintlichen Medizincoup. Nach der Trauerfeier erneut und liefert dabei falsche Angaben zu Autismus.
„Nehmen wir an, vor 15 Jahren wurde eines von 10.000 Kindern mit Autismus geboren. Und jetzt denken Sie mal darüber nach. Ist es eines von zwölf? Eines von zehn?"
Laut dem US-Programm "Autism and Developmental Disabilities Monitoring Network" war es jedoch eines von 68 Kindern vor 15 Jahren und eines von 31 Kindern aktuell. Der Anstieg hängt laut Forschenden auch damit zusammen, dass sich die Diagnostik verbessert und das Bewusstsein für Autismus erheblich zugenommen hat.
Recherchen des Wall Street Journals zufolge soll der Bericht des US-Gesundheitsministeriums einen möglichen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Tylenol, ein US-Markenname für das Medikament Paracetamol in der Schwangerschaft und Autismus thematisieren. Explizit bestätigt hat Trump das noch nicht. Laut aktueller Forschung gelten genetische Faktoren als die Hauptursache für Autismus.
Quelle: eigene RTL-Recherche, ENEX, CNN, RTRS, Archiv