Vermutlich weiß Haakon von Norwegen heute Mittag genau, welches Thema die Journalisten gleich ansprechen. Der Kronprinz kommt zur Fachmesse für Aquakultur. Auch hier geht es um die Vergewaltigungsvorwürfe gegen seinen Stiefsohn Marius Borg Høiby. Und JA, so viel steht fest: Es gibt Antworten.
Alle Beteiligten in diesem Fall finden die Situation wahrscheinlich herausfordernd und schwer.
Gestern Nachmittag, Oslo. Nach Monaten
der Ermittlungen erhebt die Staatsanwaltschaft offiziell Anklage gegen Mette Marits ältesten Sohn Marius. Die Vorwürfe? Schockierend:
"Ihm wird 4-fache Vergewaltigung vorgeworfen und Missbrauch in engen Beziehungen. / Laut Anklage soll er die Genitalien von Frauen ohne ihre Zustimmung gefilmt haben."
Und es kommt noch schlimmer:
Die betroffenen Frauen sollen teilweise geschlafen haben, während er sie filmte.
Wehrlos. Schutzlos.
Ex-Freundin Nora Haukland wirft Marius außerdem Gewalt vor: Er habe sie mehrfach mit der Faust ins Gesicht geschlagen und sogar gewürgt, heißt es.
Über 100.000 E-Mails, Fotos, Videos, Textnachrichten und Sprachnachrichten, hat die Polizei sichergestellt und ausgewertet.
Ein Datenberg voller belastendem Material.
Ein Schock, auch für Kronprinz Haakon.
ABER: Heute Mittag zeigt ER Haltung.
Wir werden unsere königlichen Aufgaben weiterhin bestmöglich erfüllen – darauf liegt jetzt unser Fokus.
Insgesamt wird Marius in 32 Punkten angeklagt – neben den Sexualdelikten auch wegen Sachbeschädigung und Vandalismus.
Bis zu zehn Jahre Haft drohen dem 28-Jährigen.
Haben die Opfer sie über die Gewalt-Vorwürfe und Taten von Marius informiert?
Wir haben nun Klarheit über die Anklagepunkte, und der Fall wird vor Gericht weiterverhandelt. Wie die Sache ausgeht, entscheidet das Gericht.
Der Prozess beginnt im Januar, bis dahin bleibt Marius auf freiem Fuß.
Für seine Mutter Mette-Marit ist es wohl einer der schwersten Geburtstage ihres Lebens.
Sie wird heute 52 – postet dieses Foto.
Eine Geburtstagsparty? Kaum vorstellbar.
Die norwegische Königsfamilie steht unter Druck – und bis zum Prozess muss die Familie noch einiges aushalten …