„So was Schlimmes."
Carina Elfeky hat immer noch nicht richtig verarbeitet, dass ihr Sohn Noah fast von einem solchen Deko-Steuerrad erschlagen wurde. Es steht ungesichert im Restaurant ihres ägyptischen Hotels, als sich der Zweijährige ihm nähert und damit spielen will. Wir zeigen bewusst nicht, wie es auf ihn stürzt. Es ist Glück im Unglück, dass es ihm nicht gegen den Kopf knallt, sondern ihm "nur" das Bein bricht.
„Plötzlich habe ich dann gehört, dass er weint. Dann habe ich aber ihn nicht mehr gesehen, weil er natürlich auch hier zu Boden gefallen ist. Auf jeden Fall bin ich in dem Moment, wo ich ihn auch schon schreien gehört habe, bin ich auch schon losgelaufen, losgerannt und habe panisch geguckt: Wo ist er denn?"
Die Vierunddreißig-Jährige sagt, sie habe erst mitbekommen, wo ihr Sohn ist, als eine Urlauberin und ein Kellner ihm zu Hilfe eilen. Dass sie nicht sofort bei ihrem Kind ist, wird später noch eine Rolle spielen. Aber für Carina Elfeky und ihren Mann Mohamed ist klar: das Hotel trägt die Schuld daran, dass sich ihr Sohn das Bein gebrochen hat.
„Hier in der Situation, es ist am Strand. Da ist ein Hotelrestaurant, das in dem Augenblick geschlossen ist. Ja, aber es war ja wohl nicht abgesperrt, sondern man konnte da reinlaufen. Da war auch kein Warnschild, also da war die Gefahr nicht so offensichtlich zu sehen. Das würde ich auch schon so sagen."
Das Hotel aber sagt was ganz anderes: die Eltern hätten ihre Aufsichtspflicht verletzt, das habe auch ein ägyptisches Gericht in einem Urteil bestätigt. Deshalb gäbe es auch keine Entschädigung.
„Der Reiseveranstalter, der hat sich das Video auch angeschaut und der sagt, seiner Meinung nach sei die Mutter zu spät gekommen oder zu weit entfernt gewesen. Das macht es uns hier schwierig, das Problem aufzulösen. Wir haben die eine Seite des Hotels und des Reiseveranstalters, die hier nicht einen Schritt auf die Familie zugehen wollen."
Der Fall des kleinen Noah zeigt leider: kommt es zu einem solchen Unfall, ist das zumindest juristisch gesehen, nicht zwangsläufig die Schuld des Hotels oder Reiseveranstalters. Deshalb sollten Eltern auch im Urlaub ganz besonders wachsam sein.
„Mein Tipp wäre dann, sich vorher diese Bereich, wo sich die Kinder aufhalten, einmal genauer anzuschauen, auf Gefahrenquellen zu achten. Und je nach Alter muss man halt so nah dran sein, dass man auch mit verrückten Aktionen eines Kindes rechnet, wo man einen Sprung machen muss und das Kind irgendwo stoppen muss. Und so nah muss man im Zweifel dran sein."
Unsere Urlaubsretter versuchen im Fall des kleinen Noah weiter zu vermitteln. Vielleicht bekommen die Elfeksy ja doch noch eine Entschädigung? Dafür, dass ihr Urlaub ihnen keine Erholung brachte, sondern den Schreck ihres Lebens.