Die Bilder von Fränzi und ihrer Mama zeigen Momente einer Mutter-Tochter-Beziehung, die für sie lange eine schwere Last war.
"Meine Mama ist verstorben. Vor drei Jahren. Und das war für mich schon eine Reise. Auch zu merken, wie befreiend das für mich ist. Also nicht im Sinne von Oh, endlich ist sie weg, sondern da ist etwas weg, was mich immer in einem emotionalen Käfig gefangen gehalten hat."
Schon als Kind musste Fränzi für ihre schwer psychisch kranke alleinerziehende Mutter da sein, die mit Depressionen zu kämpfen hatte.
"Für mich war das normal, dass ich für meine Mama schon ganz früh manchmal Haferschleim kochen musste, wenn es ihr wieder schlecht war, dass, wenn sie traurig war, mir das erzählt hat oder auch von mir umarmt werden wollte und so."
Als sie mit neun Jahren auf ein Internat kommt, ist es für sie wie ein rettender Hafen. Doch genau hier rutscht Fränzi in eine Alkoholsucht, die sie jahrzehntelang gefangen hält, selbst als sie als erfolgreiche PR-Managerin im Musik-Business durchstartet.
"Ich habe ja wirklich fast 30 Jahre meines Lebens getrunken, bis ich 40 wurde und habe immer versucht, irgendwas abzutöten. Und ich habe dann irgendwann gedacht naja, eigentlich ist ja nur eine Person daran schuld an meiner Misere. Also wie gesagt, alles im betrunkenen Kopf. Und habe gesagt, ich trinke mich jetzt vor deinen Augen tot, weil du bist schuld. Was nicht stimmt."
Den Kontakt zu ihrer Mama hat sie trotz allem nie abgebrochen, bis zuletzt.
"Ihre letzten drei Lebensjahre hat sie auch in der Psychiatrie verbracht. Es war sehr, sehr traurig mit anzusehen, dass sie immer weniger wurde. Aber glücklicherweise war ich da schon nüchtern und konnte dann wirklich das mit einem ganz anderen Auge sehen und war wirklich einfach auch gerne für sie da."
Jetzt mit Abstand kann sie aber auch sagen: "Gut, dass du nicht mehr da bist". Auch wenn es natürlich auch schöne Erinnerungen gibt. Sei es das gemeinsame Shoppen oder die tollen Momente im Reichstag.
"Also mit der Reichstagskuppel da oben verbinde ich ein ganz schönes Geburtstagswochenende mit meiner Mama. Da haben wir einen runden Geburtstag in dem Frühstückslokal da oben gefeiert. Das verbinde ich mit einer ganz schönen, warmen Erinnerung."
All das hat Fränzi in ihrem Buch "Gut, dass du nicht mehr da bist" niedergeschrieben. Es ist ein Mutmacher für Menschen, die in toxischen Beziehungen zu ihren Eltern oder dem Partner stecken.
"Ich will einfach zeigen: Es ist möglich, was Schwieriges durchzustehen, daraus was Gutes zu machen und offen darüber zu reden. Ich möchte das, was mir passiert ist, gerne erzählen, damit andere Menschen was damit anfangen können und sehen können: Es funktioniert."
Denn heute kann Fränzi zu sich sagen: Ich bin sehr stolz auf mich. Seit sieben Jahren nun ist sie aus der Alkoholsucht raus. Sie hat gelernt zu verzeihen und sie hat sich aus einem tiefen Abgrund rausgekämpft.