June Baxter aus Norfolk in Großbritannien stürzt und verletzt sich am Bein. SIe hat eine offene Wunde. Ihr Enkelkind kommt mit dem Familienhund zu Besuch und will der alten Dame helfen, da passiert es. Der Hund leckt der 83-Jährigen mit der Zunge über die Wunde. June bekommt eine Blutvergiftung. Hervorgerufen durch den Erreger Pasteurellose. Und der kommt vor allem im Speichel von Hunden und Katzen vor. June stirbt wenig später daran im Krankenhaus. Das bestätigt jetzt auch der Obduktionsbericht. Also ist Hundespeichel wirklich so gefährlich?
Dr. Tanja Pollmüller, Tierärztin "Doc Polly": "Also hier kann ich leider aus Erfahrung sprechen, denn meine eigene Mutter hat mal durch einen Hundebiss eine Blutvergiftung gehabt und das ist von einem Tag auf den anderen gegangen und man sieht es wirklich von der Wunde aufsteigend. Da werden die Gefäße richtig bläulich verfärbt, bläulich rötlich."
Ob Herrchen und Frauchen wissen, wie gefährlich Hundespeichel sein kann? Denn wenn die Vierbeiner draußen herumtoben, dann gibt es im Eifer des Gefechts auch mal einen Hundekuss oder es wird direkt großflächig abgeschleckt. Ist das ok - oder wie finden Hundebesitzer das, wenn der Vierbeiner es etwas zu gut meint, mit der Zuneigung? Das finden die Deutschen:
"Ehrlich gesagt, seit ich gesehen habe, wo der seine Nase überall reinsteckt draußen, möchte ich nich , dass er mich im Gesicht schleckt.Und wenn er die Arme schleckt oder die Hände, dann wasche ich mir natürlich auch Arme und Hände. Das ist schon so eine Hygienesache."
"Gewisse Körperteile sind einfach tabu. Also Gesicht ist nicht so schön, aber bei unseren Kindern ist ja schon auch ziemlich grenzenlos. Und die entscheiden letztendlich, bis wohin er gehen darf."
"Sie liebt es, den Schweiß abzulecken, wenn ich vom Sport komme. Und das macht ihn an den Händen und an den Füßen. Und das ist okay. Aber nicht einmal durchs Gesicht, das möchte ich nicht. Mache ich aber ja auch nicht."
Das Problem bei der 83-jährigen June: Sie war bereits durch Vorerkrankungen geschwächt, so dass sich die Blutvergiftung schnell ausbreiten konnte. Aber auch für gesunde Menschen kann der Hundespeichel gefährlich werden. Und da spielt es keine Rolle, wie groß oder klein die Verletzung ist, durch die die Bakterien vom Tier in den menschlichen Körper gelangen.
Dr. Tanja Pollmüller, Tierärztin "Doc Polly": "Es gibt so unfassbar viele Keime im Maul eines Tieres. Bei der Katze übrigens noch schlimmer als beim Hund, weswegen man auch sofort die Wunde säubern sollte und zum Arzt gehen sollte und im besten Falle sogar noch ein Antibiotikum verschreiben lassen sollte."
Denn auch wenn der Hund sich freut und gerne Küsschen geben will, am Ende kann es für uns Menschen wirklich gefährlich werden.