Er widmet den Erfolg seinem toten VaterFeldspieler wird erst zum Torwart - und dann zum Helden!

Pol Arnau wird zum Torwart-Helden
Verteidiger Pol Arnau hielt im Elfmeterschießen einen Elfer des FC Girona.
X/UD Logroñés

Was für eine irre Heldengeschichte aus Spanien!
In der zweiten Runde des spanischen Pokals traf der Viertligist UD Logrones auf den Champions-League-Teilnehmer FC Girona. Was folgte, war ein Kuriositäten-Kabinett und eine Heldengeschichte, wie sie nur der Sport schreibt.

Außenseiter aufmüpfig

Wenn Erstligist und Champions-League-Teilnehmer Girona im Pokal auf einen Viertligisten trifft, sollte diese Geschichte eigentlich schnell erzählt sein. Wie aber schon so manch anderer Klub in dieser Saison, strauchelte auch der FC Girona in der Copa del Rey, wie der spanische Pokal heißt, und kam nach der regulären Spielzeit nicht über ein 0:0 hinaus. Es ging in eine dramatische Verlängerung.

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Kurz vor der Halbzeit der Verlängerung knallt Enrique Royo, der Keeper des Viertligisten, bei einem Rettungsversuch mit dem gegnerischen Angreifer zusammen und bleibt benommen liegen. Die Mediziner bestätigen: Royo muss mit Verdacht auf Gehirnerschütterung raus, kann nicht weiterspielen! Das Problem: Logrones hatte sein Wechselkontigent schon ausgeschöpft, Trainer Sergio Rodriguez konnte nicht mehr wechseln. Es schlug die Stunde von Pol Arnau, dem 19-jährigen Verteidiger. Und Arnau machte seine Sache gut, kassierte kein Tor - Viertligist Logrones rettete sich in Unterzahl ins Elfmeterschießen, hatte jedoch auch dort nur Feldspieler Pol Arnau als Keeper zur Verfügung.

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Arnau wird zum Helden

Im Elfmeterschießen passiert dann das Unglaubliche: Arnau hält einen Strafstoß von Spaniens Nationalspieler Abel Ruiz! Den Vorteil kann Logrones allerdings nicht nutzen: Auch Logrones-Spieler Jon Madrazo scheitert an Girona-Keeper Pau Lopez. Dann geht es in die entscheidende Phase des Elfmeterschießens, der letzte Schütze auf beiden Seiten tritt an. Bei Girona ist das der erfahrene Stürmer Cristhian Stuani aus Uruguay. Arnau hält zwar nicht den Elfmeter - kurios wird es jedoch trotzdem.

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Der Ball springt an die Unterkante der Latte, von da aus hinter die Torlinie und von da aus zurück ins Feld. Ein klares Tor - sollte man meinen. Schiedsrichter Ricardo de Burgos gab den Treffer nicht, verortete den Ball trotz eines gut stehenden Linienrichters nicht hinter der Linie. Bitter für Girona - Logrones nutzte die Situation aus und traf durch Iribarren zum 4:3 im Elfmeterschießen - Ekstase im Stadion des Viertligisten! Und einer wurde besonders gefeiert: Torwart-Held Pol Arnau.

Arnau widmet Triumph seinem Torwart-Vater

Nicht nur aus sportlichen Gründen war es für Arnau ein emotionaler Abend. Den Sieg und seine besondere Leistung widmete der Youngster seinem Vater, der vor drei Jahren im Alter von gerade mal 46 Jahren gestorben war.

Das Besondere: Fransesc Arnau war selbst ein erfolgreicher Torwart und spielte von 2000 bis 2011 beim FC Barcelona (125 Spiele). Eins ist sicher: Bei dieser Torwart-Leistung wäre Fransesc Arnau stolz auf seinen Jungen gewesen. (nbo)