Trotz neuem Zuhause

Tierheim-Hund Nanouk eingeschläfert – jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft!

Obwohl es schon ein neues Zuhause gab, wurde Nanouk eingeschläfert.
Obwohl es schon ein neues Zuhause gab, wurde Nanouk eingeschläfert.
privat
von Constanze Albert und Jacqueline Vetten

SIE kämpfen für Gerechtigkeit!
Rund zwei Monate ist es her, dass Wolfshund-Mischling Nanouk trotz Aussicht auf ein neues Zuhause von den Behörden eingeschläfert wurde. Seitdem setzen sich Tierheim, Betreuer und Ehrenamtler für Gerechtigkeit ein. Ihrer Meinung nach könnte Nanouk noch leben. Und jetzt können sie einen ersten kleinen Erfolg verbuchen.

Lichtblick im Fall Nanouk! Staatsanwaltschaft nimmt Ermittlungen auf

Denn: Die Staatsanwaltschaft prüft den Fall zurzeit! Es seien mehrere Anzeigen eingegangen, erklärt die Staatsanwaltschaft Magdeburg auf RTL-Anfrage. Man prüfe daher derzeit, ob ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz gegen die Verantwortlichen des Landkreises Harz vorliegt. Dazu sichte die Staatsanwaltschaft nun die Unterlagen des Landkreises Harz. Die Ermittlungen dauern noch an.

Es ist ein erster Lichtblick im Kampf um Gerechtigkeit für Wolfshund-Mischling Nanouk. Denn zuvor sind die Tierfreunde mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde (liegt RTL vor) gegen das Veterinäramt gescheitert.

Lese-Tipp: Hund Nanouk wurde eingeschläfert – dabei wartete sein neues Zuhause schon auf ihn

Auch eine Spendenkampagne haben die Tierfreunde ins Leben gerufen – eigentlich, um Nanouk den Start in das neue Leben zu erleichtern. „Diese neue Reise durfte ich jedoch nie antreten. Aber ich war nicht allein. Denn ihr seid alle hier. Ihr habt mich von Anfang an unterstützt. Ihr habt für mich gekämpft. Und nun wünsche ich mir von Herzen, dass sowas nie wieder passiert. Dass ihr weiter kämpft”, heißt es auf der Gofundme-Spendenseite. Das gesammelte Geld soll für Rechtsmittel, Gerichtskosten und Flyer für Demonstrationen genutzt werden.

Video-Tipp: Bei Kathrin bekommen alle Hunde eine 2. Chance

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Fall Nanouk – das ist passiert!

2023 wird der Rüde von den Behörden im Landkreis Harz aus schlechter Haltung beschlagnahmt und lebt zwei Jahre im Tierheim. Dort wird mit ihm gearbeitet, der Hund blüht immer weiter auf. Doch dann kommt es zu einem kleineren Vorfall: Nach einer Gassirunde mit Sigurd Weiße beißt der Hund plötzlich zu. Alles sei sehr schnell gegangen. „Danach legte sich Nanouk direkt hin, als wenn nichts geschehen wäre ... In meinen Augen war es ein Kommunikationsfehler zwischen mir und ihm“, betonte Sigurd Weiße kurz nach dem Vorfall im RTL-Gespräch.

Doch die Behörden sehen den Vorfall ganz anders. „Sämtliche Bemühungen um eine Vermittlung des Tieres sind gescheitert“, schrieb der Landkreis Harz in einer Stellungnahme auf Facebook. „Verschiedene Vermittlungsangebote konnten aufgrund fehlender Plausibilität, Sachkunde und der akuten Gefährdungslage auch jetzt nicht zustandekommen. Nanouk zeigte nach zwei Jahren des Trainings weiterhin Aggression und unberechenbares Verhalten, das selbst für erfahrene Trainer kaum einschätzbar war.“

Die Konsequenz: Nanouk soll eingeschläfert werden! Es sei denn, das Tierheim findet innerhalb von vier Tagen ein neues und sicheres Zuhause für den sechsjährigen Rüden. Eine echte Mammutaufgabe. Doch dem Tierheim gelingt das Unglaubliche: Es findet ein passendes Zuhause für Nanouk.

Aber die Behörden reagieren nicht, stattdessen wird Nanouk tatsächlich am 11. Juli – und somit nur wenige Tage nach dem Beißvorfall – eingeschläfert. Obwohl sein neues Zuhause schon auf ihn wartete!