Er könne „Skandal des Jahrhunderts” beendenChristian B. zeigt beim Handykauf seine Fußfessel – und spricht über brisante Informationen

Die frühere BKA-Ermittlerin Rebecca K. zahlte für Hauptverdächtigen im Fall Maddie Christian B. eine Strafe – und ermöglichte so seine mögliche vorzeitige Entlassung.
Christian B. wurde nach einer abgesessenen Haftstrafe wegen Vergewaltigung vor rund einer Woche aus der JVA Sehnde entlassen (Archivbild)
Reuters

Dunkles Geheimnis oder alles nur Show?
Bei einem Shopping-Trip soll Christian B. in einem Handy-Laden in Neumünster munter mit dem Besitzer geplaudert haben. Der weiterhin im Fall der vermissten Maddie Verdächtige soll dabei von Informationen gesprochen haben, die er vor der Polizei zurückhalte, berichtet die britische Zeitung The Sun. Dem Ladenbesitzer sei demnach sofort klar gewesen: Hier geht es um Details zu dem vermissten Mädchen.

Kryptisches Gespräch im Handy-Laden

Seit einer Woche ist Christian B. inzwischen auf freiem Fuß. Nachdem er eine Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer Amerikanerin (72) in der JVA Sehnde abgesessen hat, hält sich der 49-Jährige weiter im Norden Deutschlands auf.

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Bei einem Handykauf im schleswig-holsteinischen Neumünster soll er laut der Zeitung gut aufgelegt und äußerst gesprächig gewesen sein. Wie Ladenbesitzer Farouk Salah-Brahmin zu The Sun sagt, sei Christian B. ganze 90 Minuten in seinem Laden gewesen. Ein kryptisches Gespräch, das ihm seltsam vorgekommen sei. „B. erzählte mir, er habe einige Informationen“, so Salah-Brahmin zu der Boulevard-Zeitung. „Ich weiß nicht, ob es um den Fall McCann geht, aber er sagte, er habe Beweise, die den Skandal des Jahrhunderts beenden könnten.“

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Aussagen von Christian B. lassen sich nicht belegen

Laut The Sun soll der im Fall Maddie Verdächtige nicht nur mit seinem Wissen geprahlt, sondern auch eine Angst gesprochen haben. Wie B. dem Ladenbesitzer erzählt haben soll, fürchte er um sein Leben. „Er erzählte mir, dass er besondere Informationen über einige Leute habe und dass sie ihn deshalb umbringen wollten”, so Farouk Salah-Brahmin zu der Zeitung. Weiter ins Detail sei der 49-Jährige nicht gegangen. Wie viel an Christian B.s Behauptungen dran ist, lässt sich nicht belegen.

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Während die Mitarbeiter laut der Sun ein Handy für Christian B. fertig machen und ihm helfen, WhatsApp darauf zu installieren, soll der Maddie-Verdächtige außerdem lachend über seine Haftentlassung gesprochen haben. „Er sagte: ‘Schau mal, ich stehe unter Kontrolle’ und fing dann an zu lachen. Es war seltsam. Er findet es offensichtlich lustig und hält es für unfair”, erzählt der Ladenbesitzer über die Begegnung. Zu den Auflagen, die B. nach seiner Entlassung erfüllen muss, gehört unter anderem das Tragen einer Fußfessel.

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Ermittlungen im Fall Madeleine „Maddie” McCann

Maddie McCann
Madeleine McCann wird seit 2007 vermisst (Archivbild)
Luis Forra/LUSA/epa/dpa

Nach seiner Haftentlassung ist Christian B. in Neumünster untergebracht. Dort habe er sich obdachlos gemeldet, erklärt die Stadt auf eine Nachfrage von RTL. Wegen der Vergewaltigung einer 72 Jahre alten Amerikanerin saß B. zuvor eine siebenjährige Haftstrafe an. Weiterhin als verdächtig gilt der 49-Jährige aber im Fall der vermissten Maddie.

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Das Mädchen verschwand 2007 aus einer Ferienanlage im portugiesischen Praia da Luz. Dort soll zur Tatzeit auch das Handy von Christian B. eingewählt gewesen sein, so die Auswertung der Handy-Daten. Über seine Anwälte weist B. in der Vergangenheit alle Vorwürfe gegen sich ab.

Verwendete Quellen: The Sun