Nachbarn glauben nicht an Zufall

Café von „Family Stories“-Familie explodiert – Verdächtiger stellt sich!

von Jan Heikrodt und Patricia Kiel

Immer wieder Explosionen in Köln!
Ein Knall schreckt Anwohner am heutigen Morgen (25. September) aus dem Schlaf. Ein Café in Köln-Pesch steht in Flammen! RTL hat erfahren: Das Café gehört einer bekannten „Family Stories“-Familie. Ein Tatverdächtiger hat sich mittlerweile gestellt.

Ein Paar in einem Interview.
Die Café-Inhaber Sonja und Guido Hartel sind bekannt aus der RTL2-Serie Family Stories. Sie sollen während ihres Urlaubs von dem Vorfall erfahren haben und sich jetzt auf der Rückreise nach Köln befinden.
RTL2

Anschlag auf Café von RTL2-Familie

Die Nachbarn des Café4Friends in Köln-Pesch glauben nicht an einen Zufall. Schon vorher habe es an den Fensterscheiben des Cafés Vandalismus gegeben, schildern Anwohner RTL. Besonders brisant: Das betroffene Café gehört Familie Hartel, bekannt aus der RTL2-Serie „Family Stories”. Guido und Sonja Hartel zeigen in der Dokunovela ihren Alltag. Die beiden sollen bereits über den Vorfall informiert worden sein, befinden sich aber gerade im Urlaub.

Ein ausgebranntes Café.
Das Café4Friends ist nach dem Vorfall völlig zerstört.
RTL

Das Ladenlokal der Hartels ist vollständig ausgebrannt, die Schaufensterscheiben zerstört, Teile der zerfetzten Außenverkleidung hängen lose herunter. Anwohner berichten in der Nacht um 2.45 Uhr von einem lauten Knall, wie die Polizei mitteilt. Kurz darauf steht das Café im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses in Flammen.

Ein brennendes Café.
Ein Anwohner dreht in der Nacht Bilder des brennenden Cafés. Kurz darauf treffen Feuerwehr und Polizei ein.
Privat

Eine Mitarbeiterin einer benachbarten Bäckerei kennt die Inhaber gut, sie kommen täglich bei ihr Brötchen holen. Sie könne sich eine Verbindung zur jüngsten Explosionsserie in Köln zumindest „vorstellen“, sagt sie RTL. Aufgrund erster Ermittlungen hat sich mittlerweile aber am Vormittag ein Tatverdacht gegen einen Mann erhärtet, der Bezüge zu dem ausgebrannten Café hat.

Während der laufenden Fahndung hat sich der Beschuldigte am Mittag im Beisein seines Rechtsbeistands bei der Polizei gestellt. Die Ermittlungen zu einem mutmaßlich zweiten Flüchtigen dauern an. Derzeit läuft ein Großeinsatz der Polizei in einer Gartenanlage im Kölner Westen.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur suchen die Ermittler dort nach dem zweiten Flüchtigen. Zusammenhänge zu den Explosionen in den vergangenen Wochen seien aktuell nicht gegeben, so die Polizei. Weitere Auskünfte erteilen Polizei und Staatsanwaltschaft mit Blick auf die laufenden Ermittlungen nicht.

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Im Video: Schon wieder eine Explosion Köln

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Zwei Personen bei der Flucht beobachtet

Die Ursache der Explosion ist noch unklar. Auch ob der Vorfall in Verbindung zu der jüngsten Explosionsserie steht, wird noch geprüft. Bisher gebe es keine Anhaltspunkte, die darauf hindeuteten, teilen Polizei und Staatsanwaltschaft in einer Mitteilung mit. Nach Angaben von Zeugen sind zwei unbekannte Personen gesehen worden, die weggelaufen sind. Die Explosion könnte also absichtlich herbeigeführt worden sein.

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Polizei und Feuerwehr waren am Morgen mit einem Großaufgebot vor Ort. Als die Feuerwehr eintraf, war das Lokal bereits stark beschädigt, wie ein Sprecher der Feuerwehr sagt. Etwa 20 Personen wurden aus ihren Wohnungen evakuiert. Ungefähr nach einer Stunde, gegen 4 Uhr, war das Feuer demnach gelöscht. Im Anschluss sind die Bewohner in ihre Wohnungen zurückgekehrt. Zwei Bewohner werden leicht verletzt und mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung vor Ort behandelt.

Immer wieder Brandanschläge in Köln

Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln zu einer ganzen Serie von Sprengungen in Köln. So hat es in der vergangenen Woche innerhalb weniger Tage zwei Explosionen in der Innenstadt gegeben.

Eine Karte.
Die Karte gibt einen Überblick über die letzten drei Explosionen.
ntv.de/mmo/Polizei Köln

„Wir stehen hier als Polizei Köln aktuell vor großen Herausforderungen durch beispiellose Fälle der Gewalt und Schwerkriminalität, die es bis dato in Köln so noch nicht gegeben hat“, sagt der Chef der Kölner Kriminalpolizei, Michael Esser, in der vergangenen Woche. Mehr als 60 Ermittlerinnen und Ermittler bearbeiteten den Komplex. Ein aktueller Vorfall in Solingen soll nicht mit der Explosion in Köln-Pesch zusammenhänge. Unbekannte haben Schüsse auf eine Wohnungstür abgegeben und sind im Anschluss geflohen. Laut Staatsanwaltschaft würden in diesem Zusammenhang 30 Ermittlungsverfahren gegen mittlerweile über 20 Beschuldigte geführt, von denen sich zwölf in Untersuchungshaft befinden. (mit dpa)