Mann im Tower schläft ein Fluglotse macht Nickerchen – Flieger kann eine Stunde lang nicht landen

So ein Penner!
Weil ein Fluglotse im Dienst eingepennt ist, konnte ein Passagierflugzeug nicht landen und musste eine geschlagene Stunde im Luftraum über Korsika kreisen. Besonders ärgerlich für die Reisenden: ihre Maschine war bereits mit einer Stunde Verspätung abgeflogen und es war ohnehin schon nach Mitternacht.
Kontrollturm reagiert nicht auf Funksprüche
Der ungewöhnliche Vorfall ereignete sich dem Fachmagazin Aero Telegraph zufolge am vergangenen Montag (15. September). Ein Airbus Neo der französischen Fluggesellschaft Air Corsica startete mit knapp einstündiger Verspätung um Flughafen Orly in Paris. Ziel: Ajaccio auf der Mittelmeerinsel Korsika.
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Dort wartete das nächste Problem auf Crew und Reisende. „Beim Anflug auf den Flughafen Napoleon Bonaparte bemerkte die Besatzung, dass der Kontrollturm nicht auf Funkrufe reagierte und die Landebahn nicht beleuchtet war“, berichtet die französische Zeitung Corse Matin.
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Plötzlich geht das Licht an und der Flieger kann landen
Der Kapitän habe die Flughafenfeuerwehr alarmiert, die ihrerseits die Polizei einschaltete. Die kontrollierte den Fluglotsen, der allein Dienst im Tower hatte. Laut Aero Telegraph sei der Mann weder betrunken gewesen, noch hatte er Drogen genommen. „Er war einfach nur müde.“ Währenddessen kreiste der Airbus fast eine Stunde lang über dem Golf von Ajaccio. Der Pilot teilte seinen Passagieren mit, dass er den Flug unter Umständen nach Bastia im Norden der Insel umleiten müsse.

Dazu kam es nicht, denn plötzlich bestand Funkkontakt zum Tower des Flughafens Napoleon Bonaparte in Ajaccio, die Landebahnbeleuchtung ging an und um 00.35 Uhr am frühen Dienstagmorgen konnte der Airbus endlich landen.
Pilot: „Noch nie mit einer solchen Situation zu tun“
Reisende und Crew hätten den Vorfall gelassen hingenommen, heißt es in dem Zeitungsbericht. „In meiner jahrzehntelangen Erfahrung hatte ich noch nie mit einer solchen Situation zu tun“, zitiert das Blatt den Kapitän. „Wir haben ein bisschen Sightseeing gemacht, zu keinem Zeitpunkt kam es zu Panik, alle blieben ruhig.“

Der Pilot betonte, dass die Sicherheit der Passagiere zu keiner Zeit gefährdet war und warb um Verständnis für den Mann im Tower. „Fluglotsen arbeiten im Schichtsystem, im Tower sind nur zwei von ihnen. Ein Lotse hat Pause, der andere überwacht. Schon beim kleinsten Problem kann es personell eng werden“, sagte er der Zeitung.
Verwendete Quellen: Aero Telegraph, Corse Matin, Flightradar24.com