Radiomoderatorin Sabine Beck litt an der Tropenkrankheit
Was ist Dengue-Fieber und wie kann man sich schützen?
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Ein gefährliches Mitbringsel aus den Tropen
Die Radiomoderatorin Sabine Beck hatte über sechs Wochen Dengue-Fieber – ausgelöst durch einen einzigen Mückenstich in ihrem Bali-Urlaub. Im Video erklärt sie, wie sie die Krankheit überstanden hat. Wir erklären, wie man Dengue-Fieber erkennt, wo es auftritt und wie man sich davor schützen kann.
Was ist Dengue-Fieber?
Das Dengue-Fieber ist eine tropische Viruserkrankung, die durch eine bestimmte Stechmückenart übertragen wird, der sogenannten tagaktiven „Aedes-Mücke“, aber auch teilweise von der asiatischen „ Tigermücke“. Die Hauptverbreitungsgebiete sind die Tropen und Subtropen. Typische Ansteckungsländer sind beispielsweise Thailand, Indien, Indonesien, Teile Afrikas und Brasilien. 2010 ließ sich die Infektion bei Reisenden auch in Südfrankreich und in Kroatien erstmals nachweisen. In Deutschland tritt die Tropenkrankheit in erster Linie ebenfalls bei Reisenden auf.
Laut Schätzungen der Studie „The global distribution and burden of dengue“, geht man von 390 Millionen Dengue-Infektionen pro Jahr aus, von denen sich 96 Millionen klinisch manifestieren.
Wie kann man Dengue-Fieber bekommen?
Die sogenannten Dengue-Viren, von denen vier unterschiedliche Arten (DENV 1-4) bekannt sind, werden von Stechmücken übertragen und verursachen das Dengue-Fieber. Diese Stechmücken gibt es sowohl in städtischen als auch ländlichen Bereichen. Sie sind vor allem tagsüber und in der Dämmerung aktiv.
So wird das Dengue-Fieber übertragen:
- Aedes-Mücke sticht mit Dengue-Virus infizierte Person und nimmt die Viren auf
- Viren vermehren sich innerhalb von 8 - 10 Tagen im Magen der Mücke
- Infizierte Mücke sticht andere Person und überträgt die Dengue-Viren
- Nach 3 - 14 Tagen treten die ersten Dengue-Fieber-Symptome auf
Die Viren werden ausschließlich von weiblichen Mücken übertragen, Menschen untereinander können sich nicht anstecken.
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Symptome des Dengue-Fiebers
Die Symptome des Dengue-Fiebers sind oft sehr unspezifisch und ähneln denen einer gewöhnlichen Grippe:
- Akute fiebrige Körpertemperatur (bis zu 40 Grad)
- Starke Kopf-, Muskel-, Knochen- und Gliederschmerzen
- Schüttelfrost
- Abgeschlagenheit
- Übelkeit und Erbrechen
- Geschwollene Lymphknoten
- Rötelnähnlicher Hautausschlag mit Juckreiz
In den meisten Fällen und bei richtiger medikamentöser Betreuung erholen sich die Betroffenen innerhalb weniger Tage wieder. Dennoch kann Dengue-Fieber zu schweren Komplikationen oder sogar zum Tod führen.
Komplikationen beim Dengue-Fieber
In den meisten Fällen überstehen die Patienten das Dengue-Fieber ohne weitere Folgen. Allerdings gibt es teilweise Komplikationen. Mediziner unterscheiden zwei schwerwiegende Krankheitsverläufe, die lebensbedrohlich werden können. Sie treten vermehrt bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren auf und bei Patienten, die zuvor schon mal an Dengue-Fieber erkrankt sind.
Dengue-Hämorrhagisches-Fieber (DHF): Bei dieser Form folgt auf einen akuten Fieberausbruch ein starker Abfall der Blutplättchen. Zudem kommt es zu diversen Blutungen, wie stecknadelkopfgroßen Einblutungen in Haut oder Schleimhäuten, Nasen- und Zahnfleischbluten sowie Magen-Darm-Blutungen.
Dengue-Schock-Syndrom (DSS): Bei dieser Form „entgleist“ der Blutdruck. Die Folgen: Das Herz kann nicht mehr genug Blut durch den Körper pumpen und lebenswichtige Organe wie das Gehirn und die Nieren werden nicht mehr ausreichend versorgt.
DHF und DSS sind typische Zweiterkrankungen mit einem anderen Dengue-Virustyp: Übersteht der Patient eine erste Infektion, entwickelt der Organismus eine Immunität gegen den jeweils auslösenden Virustyp. Diese Abwehrstoffe sind aber nicht in der Lage, die anderen Dengue-Virustypen im Fall einer weiteren Infektion zu eliminieren. Da vier verschiedene Viren bekannt sind, kann der Mensch bis zu viermal an Dengue-Fieber erkranken. Bei einer weiteren Erkrankung des Dengue-Fiebers gilt besondere Vorsicht. In diesen Fällen ist eine stationäre Behandlung im Krankenhaus lebensnotwendig.
Welche Schutzmaßnahmen gibt es?
Es gibt zwar eine Impfung gegen Dengue-Fieber, allerdings ist diese nicht in Deutschland zugelassen. Dennoch gibt es verschiedene Möglichkeiten, um sich bei einer Reise in den Hauptverbreitungsgebieten zu schützen, wie uns Tropenmediziner Dr. Tomas Jelinek erklärt: „Schützen können Sie sich gegen Dengue im Moment nur mit vernünftigem Mückenschutz, sogenannten Repellenzien, die auf die Haut gebracht werden. Wichtig ist, dass man sich tagsüber schützt, weil die Mücken tagaktiv sind. Nachts schlafen die so wie wir. Da wird Dengue nicht übertragen.“
Mit diesen weiteren Tipps können Sie sich ebenfalls schützen:
- Lange Hosen und lange Ärmel tragen
- Unter einem Moskitonetz schlafen
- Vor dem Schlafengehen ein Insektizid versprühen
- Fliegengitter an den Fenstern und Türen