Scherz ging nach hinten los

Von wegen Spielzeug-Ei! Mit dieser Überraschung hatte der Zoll nicht gerechnet

Falsches Dinosaurierei
Sieht so ein Spielzeug-Dinosaurierei aus? Daran hatte das Zollamt Wolfsburg große Zweifel und sollte recht behalten.
Hauptzollamt Braunschweig

Ist es ein verspäteter Aprilscherz?
Das zumindest dachten Zollbeamte in Wolfsburg, als sie ein Paket aus den USA öffneten. Was sich darin befand, entpuppte sich nicht als Spielzeug-Dinoei, sondern rief direkt das Veterinäramt auf den Plan.

15 cm groß und 1,4 Kilo schwer

Sie haben ja schon vieles gesehen, aber das war auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Hauptzollamt Braunschweig eine echte Überraschung. „Das ist schon was Besonderes. Das haben wir nicht jeden Tag”, erzählt Sprecherin Dagmar Täger im Gespräch mit RTL. Denn als die Kollegen in Wolfsburg ein Paket aus den USA öffnen, kommt dort ein riesiges Ei zum Vorschein - 15 cm groß und 1,4 Kilo schwer, eingepackt in Holzspäne. Das Besondere dabei: Angemeldet ist das Ei als Spielzeug und zwar als Dinosaurierei.

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Markierungen angebracht

“Die Absenderin wollte sich einen Scherz erlauben und den Empfänger mit einem Dinoei überraschen, aber das konnte sie ja nicht herzaubern“, so die Sprecherin. Also hat sie ein echtes Ei genommen und darauf Markierungen angebracht. Die kamen dem Zollamt jedoch komisch vor „Das sah aus, als ob es zu Reptilien dazugehörte, deswegen wollten wir diese Spur ein bisschen verfolgen. Und auch das Versandetikett hat die Beamten stutzig gemacht. "Das hat darauf hingedeutet, dass es von einer Straußenfarm aus den USA kommt”, so Täger.

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Das Ei wurde vernichtet

Nach einem Gespräch mit der Wildtier- und Artenschutz-Station in Sachsenhagen war klar, das ist kein Spielzeug, sondern ein echtes Straußenei. Und damit wurde das Ganze zur Artenschutzsache.

Der Empfänger, der Bruder der Absenderin, hat das Ei jedenfalls nicht bekommen. “Nein, das haben wir gleich einbehalten”, so Dagmar Täger. Denn es handle sich ja zusätzlich um ein Lebensmittel und dafür fehlten die Dokumente. Die Absenderin wurde beim Veterinäramt angezeigt und dort werde über das weitere Vorgehen entschieden. Eine Strafe, so das Zollamt, blühe der Schwester aber wahrscheinlich nicht. Das Ei wurde vernichtet. Vielleicht ist das ja schon Strafe genug. (jsa)