So sieht es heute ausDrei Jahre nach der Flutkatastrophe
Die Idylle des beschaulichen Stolberg wurde im Juli 2021 durch die Jahrhundert-Flut brutal zerrissen. Die Vicht verwandelte sich in einen reißenden Fluss, der Straßen, Brücken und Gebäude zerstörte.
Auch das Gesundheitszentrum blieb nicht verschont. Steffie Kleis leitet das Sanitätshaus im Zentrum. Sie erinnert sich: „Emotional war das wirklich ein totaler Niederschlag. Man dachte: Oh Gott, alles, das, was jetzt hier - was die Firma angeht - aufgebaut wurde durch meinen Vater, ist alles zunichtegemacht.“ Trotz finanzieller Unterstützung von Versicherungen und staatlichen Stellen ist nur ein Drittel des Zentrums renoviert, während der Rest noch immer eine Baustelle ist.
Herausforderungen beim Wiederaufbau
Ein Grund, wieso es nicht schneller voranging: die Feuchtigkeit im Mauerwerk. Die musste erst einmal komplett raus sein. André Weecks ist Architekt aus Aachen. Er betont die Bedeutung der Gebäudetrocknung: „Jeder, der vom Hochwasser betroffen war, weiß, wie wichtig die Gebäudetrocknung ist. Und der Grundstein mit der Gebäudetrocknung muss gelegt sein und muss auch gut sein, weil ansonsten ist jeder Wiederaufbau für das Gebäude leider nur vom temporären Vergnügen.“
Fortschritte und Zukunftsausblick
Auch in der Stadt selbst wird nach wie vor gearbeitet. Aktuell verlegen Arbeiter auf der Haupteinkaufsstraße Pflastersteine. Die waren damals einfach weggespült worden. Eine weitere Baustelle: das Rathaus. Es erlitt bei der Flut einen Totalschaden. Erst jetzt, drei Jahre später, beginnt der Wiederaufbau – mit dem Abriss. Eine bewusste Entscheidung der Stadt, erklärt Tobias Schneider: „Das Rathaus ist das Letzte, was wieder neu stehen wird. Vorher wird erst die gesamte Infrastruktur und alles mit Schulen und Kitas und anderen öffentlichen Gebäuden geregelt.“