Gigi D’Agostinos Song „L’amour toujours” umgetextet Star-DJ nach dem Nazi-Gegröle auf Sylt: „Mein Lied kann niemand umschreiben"

Gigi D'Agostino
„Mein Lied kann niemand umschreiben. Und keiner verbietet mir mein Lied“, sagt Star-DJ Gigi D'Agostino,
Imago Entertainment

Sein Song wird immer wieder mit Nazi-Parolen umgetextet – trotzdem ist der DJ gegen ein Verbot.
Auf Sylt grölen junge Leute Nazi-Parolen zu einem weltweit bekannten Song von Gigi D’Agostino – jetzt wehrt sich der Star-DJ gegen den Hass und die rechten Parolen. Ein Verbot des Songs hält er für falsch.

D’Agostino: „Wenn ich ein Konzert gebe, spiele ich mein Lied"

Von dem Video aus dem Pony-Club auf Sylt habe D’Agostino bisher nur gehört, gesehen habe er es nicht, schließlich sei er die ganze Zeit im Studio gewesen, um neue Musik zu produzieren, sagt er im Interview mit der österreichischen Kronen Zeitung.

Zu einem Verbot seines Songs sagt meint er: „Mein Lied kann niemand umschreiben. Und keiner verbietet mir mein Lied. Und noch einmal: Das Lied handelt von Liebe.“ D’Agostino wird auch in Deutschland und Österreich auf Tour gehen. Angst davor, dass sein Song dann wieder umgetextet wird, hat er keine: „Wenn ich ein Konzert gebe, spiele ich mein Lied. Und wenn das passiert, werde ich es noch lauter spielen. Am Ende wird die Liebe stärker sein als der Hass.“ Er hoffe nur, dass dann Polizei und andere Behörden sich schnell einschalten.

Lese-Tipp: Wegen Nazi-Video-Eklat - jetzt kommen die Punks nach Sylt!

Ein Verbot des Sonst hält der DJ nicht für sinnvoll

Dass sogar die UEFA sein Lied während der Europameisterschaft verbietet, erfährt der Musiker selbst erst im Interview. „Ist das wirklich wahr? Einen Song einfach zu verbieten, das ist wie eine Rückkehr ins Mittelalter.“

Für ihn sei ein Verbot überhaupt nicht wirksam. „Rassismus lässt sich nicht stoppen, indem man Musik verbietet. Wenn jemand ein Lied missbraucht, um rassistische Botschaften zu verbreiten, dann macht er das auch beim nächsten und beim übernächsten Lied. Diese ganze Angelegenheit ist grotesk.“

Lese-Tipp: Nach Nazi-Gegröle auf Sylt: Schnösel entschuldigt sich öffentlich

Von den Debatten und hitzigen Diskussionen bekomme er selbst gar nicht so viel mit, so der Musiker. Seit einer schweren Erkrankung im Jahr 2021, versuche er sich weitestgehend aus den sozialen Netzwerken herauszuhalten. (dbl)