„Kein Safe Space"

Sexuelle Übergriffe - Janin Ullmann meidet abends High Heels und kurzes Kleid

ARCHIV - 19.12.2022, Nordrhein-Westfalen, Köln: Janin Ullmann, Moderatorin, aufgenommen im Anschluss an die Talkshow "Kölner Treff" in den WDR Studios in Bocklemünd. (zu dpa: «Janin Ullmann: Abends kein kurzes Kleid wegen möglicher Belästigung») Foto: Rolf Vennenbernd/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Janin Ullmann macht ein bitteres Geständnis
dpa, Rolf Vennenbernd

„Niemals würde ich abends mit einem kurzen Kleid und High Heels auf die Straße gehen, weil das für mich kein Safe Space ist.“
Es sind bittere Worte, die Janin Ullmann jetzt preisgibt. Die Moderatorin hat genug von Anzüglichkeiten und macht ihre Grenzen noch deutlicher, als sie es ohnehin tut.

Legitimation für einige Männer „Frauen zu belästigen“

Um sich vor sexuellen Übergriffen zu schützen, geht Janin Ullmann (42) abends nicht mehr in figurbetonten Kleidern raus. „Niemals würde ich abends mit einem kurzen Kleid und High Heels auf die Straße gehen, weil das für mich kein Safe Space ist“, sagte die Moderatorin und Podcasterin der Zeitschrift Bunte. „Mittlerweile trage ich abends lieber Sneakers und Hoodie, weil ich mich damit sicherer fühle.“

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Gingen Frauen mit einem kurzen Kleid und hohen Schuhen abends auf die Straße, sei das „für einige Männer wohl die automatische Legitimation dafür, Frauen zu belästigen“, sagte Ullmann.

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Janin Ullmann: Das mache ich, um mich abends besser zu fühlen

Um sich zu schützen, habe sie in heiklen Situationen zu ihrem Handy gegriffen und zu ihrem Schlüsselbund. „Ich habe entweder tatsächlich mit jemandem telefoniert, bis ich sicher zu Hause angekommen bin, oder so getan, als würde ich mit jemandem telefonieren. Meinen Schlüssel hatte ich dann so in der Hand, dass ich mich im Notfall damit hätte wehren können.“ Es sei nicht Schuld der Frauen, dass diese belästigt würden oder „die Schuld der High Heels, des kurzen Kleides, sondern die Schuld desjenigen, der uns belästigt“.

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Ullmann – früher Reinhardt – wurde in Erfurt geboren und lebt heute in Hamburg. Sie wurde einst als Moderatorin des Musiksenders Viva bekannt und übernahm mehrere Fernsehrollen sowie Moderationsjobs, etwa bei „Make Love Fake Love“ bei RTL. (gar/dpa)