Oberlandesgericht DüsseldorfSyrer sollen Mitglieder der Terrormiliz Islamischer Staat gewesen sein
Zwei Syrer stehen seit heute vor dem Oberlandesgericht in Düsseldorf. Ihnen werden Kriegsverbrechen und Mord vorgeworfen. Beide sollen Mitglieder der Terrormiliz Islamischer Staat gewesen sein.
Dem Angeklagten Mohammad A. wird vorgeworfen im Herbst 2012 in der syrischen Hauptstadt Damaskus eine bewaffnete Kampfeinheit gegründet zu haben. Der sollen bis zu 50 Kämpfer angehört haben. Mit dieser Einheit soll er sich in die ausländische terroristische Vereinigung „Ahfad al-Rasul-Brigaden (AR)“ eingegliedert haben. Laut Anklage ist die AR ein Militärverband mit etwa 15.000 Mitgliedern. Die AR habe wiederholt Sprengstoffattentate auf staatliche Einrichtungen in Syrien verübt. Mohammad A. soll als Anführer 2013 einen Anschlag auf ein Gebäude der syrischen Sicherheitskräfte in Damaskus geplant haben. Außerdem wird ihm vorgeworfen zur ausländischen terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat (IS)“ übergelaufen zu sein.
Der weitere Angeklagte Asmael K. soll sich 2013 in Damaskus dem IS als Kämpfer angeschlossen haben. Mohammad A. habe dort mit seiner IS-Kampfeinheit zwei Gegner der Vereinigung verschleppt. Die Opfer seien laut Anklageschrift in IS-Haftanstalten festgehalten und ein Jahr später zusammen mit zehn Weiteren hingerichtet worden. Asmael K. soll sich an der Festnahme eines Opfers beteiligt haben. Außerdem soll er die zwölf Gefangenen am Hinrichtungsort bewacht und auf mindestens eine Person geschossen haben.
Die Angeklagten befinden sich seit März 2023 in Untersuchungshaft. Beide schweigen heute zu den Vorwürfen. Ein Urteil soll Ende Juli fallen.