Mutter und Vater wollen nichts bemerkt haben

Säugling mit 20 Knochenbrüchen – Prozessauftakt gegen Eltern

Seit heute (25.7.) steht ein Ehepaar vor dem Landgericht in Dortmund. Die Anklageschrift klingt unfassbar: Der Ehemann soll sein erst 3 Monate altes Baby schwer misshandelt haben. Die Mutter soll nichts unternommen haben.

Eltern bestreiten die Vorwürfe

Beide bestreiten heute die Vorwürfe vor Gericht. Cindy und Mauro N., die Eltern von Jayden. Der 49-jährige Ehemann soll den gemeinsamen Säugling schwer misshandelt haben. Im Februar 2021 fallen den Ärzten bei einer Routine-Untersuchung des Babys massive Verletzungen auf. Das Jugendamt wird sofort informiert. „Der Angeklagte soll gegen seinen zur Tatzeit etwa drei Monate alten Säugling stumpfe Gewalt angewendet haben. Die Angeklagte soll von diesen Taten ab einem gewissen Zeitpunkt Kenntnis gehabt haben.“, so Nesrin Öcal vom Landgericht Dortmund.

Brüche und Hämatome

Die 33-jährige Mutter soll aber nichts unternommen haben. Was Jayden damals erleiden musste, zeigt sich auf den Röntgenbildern im Krankenhaus, so das Gericht. Brüche am linken sowie rechten Oberarm, Brüche von Elle und Speiche beider Unterarme, mehrere, bereits verheilte Frakturen sowohl an Ober- und Unterschenkel beider Beine. Verschiedene Rippenbrüche auf beiden Seiten. Hämatome im Gesicht. Außerdem war das Kind stark unterernährt.

Eltern wollen nichts bemerkt haben

Vor Gericht sagen die Eltern, dass sie nichts bemerkt hätten. Sie könnten sich die zahlreichen Knochenbrüche ihres Babys nicht erklären.

Das Kind hat die Misshandlungen überlebt. Ist seitdem bei einer Pflegefamilie. Im Falle einer Verurteilung müssen die Eltern jeweils mit einer Haftstrafe von bis zu zehn Jahren rechnen. Die Mutter, Cindy N. soll vor wenigen Wochen ein weiteres Baby bekommen haben. Das Mädchen sei ebenfalls vom Jugendamt in Obhut genommen worden.