Veranstaltung im Kölner Zoo
Bestsellerautor Frank Schätzing spricht bei erster Welt-Artenschutz-Konferenz
Neue Ideen, neue Synergien und neuer Schwung – für den Artenschutz. Darum ging es beim ersten World Species Congress, also dem ersten Welt-Arten-Kongress. Dieser fand heute auf allen Kontinenten statt – digital und in Präsenz. Auch der Kölner Zoo hat mitgemacht.
Prominenter Aufruf zum Handeln
Im Zoologischen Garten der Domstadt ist heute tierisch was los, aber nicht nur wegen den Pavianen und den Pinguinen. Sondern auch wegen einer Premiere: einer weltweiten Veranstaltung für mehr Artenschutz. Hier im Rheinland findet deshalb eine sogenannte Panel-Diskussion statt. Mit dabei: Frank Schätzing. Der Autor des Ökothrillers "Der Schwarm" rührt die Werbetrommel – für den Naturschutz: „Wir haben keinen Ideenstau, wir haben einen Umsetzungsstau. Also ran, Arsch hoch, wie man in Köln sagt. Packen wir es an, retten wir die Welt gemeinschaftlich als Team.“
Bewusstsein für Artenschwund schärfen
Initiator des Kongresses ist Reverse the Red (deutsch: das Rot umkehren, in Anlehnung an die Rote Liste gefährdeter Arten). Dahinter verbirgt sich eine Initiative der Weltnaturschutzunion (IUCN) zusammen mit dem Weltzooverband (WAZA). Dessen Präsident war von 2019-2021 der Kölner Zoodirektor Theo Pagel. Schon in seiner Amtszeit hat er sich für die Veranstaltung stark gemacht. Er will so den Artenschutz in das Bewusstsein der Menschen bringen. „Die Menschen begreifen nicht, dass der Artenschwund, der Verlust der Biodiversität am Ende mindestens genauso schrecklich enden wird für uns wie der Klimawandel“, so Pagel.
Erfolge im Artenschutz
Der Zoo will mit gutem Beispiel vorangehen. Eine Erfolgsgeschichte dabei ist das Przewalski-Pferd. In freier Wildbahn galt es als ausgestorben. Mittlerweile galoppieren aber wieder hunderte Tiere durch die Mongolei und China. Darunter: ausgewilderte Exemplare aus Köln. Ebenfalls aus der Millionenstadt: drei Philippinenkrokodile. Vergangenes Jahr werden sie zurück in ihr Ursprungsland geschickt – in eine sogenannte Wildtierauffangeinrichtung. Dort helfen sie, eine Population aufzubauen. Ziel: die Auswilderung. Thomas Ziegler, der Leiter des Aquariums im Zoo, erinnert sich noch gut an den Abschied: „Da hatten wir alle Pipi in den Augen. Das war eine lange Vorbereitungszeit. Aber wenn man es dann doch geschafft hat und die Tiere dann ja im Flieger sind, in der Luft sind und dann gut ankommen, das ist einfach ein grandioses Gefühl.“ Für Zoodirektor Theo Pagel ist der Kongress ein voller Erfolg. Er freut sich, dass heute tierisch was los war – für die Tiere.