Gelegenheiten schaffen, Gelegenheiten nutzen

Kind da - Sex weg? Familientherapeutin rät: Kinder ruhig mal vorm TV parken!

Eltern mit Baby
Ein Kind schenkt viel Freude - sorgt aber auch für Stress und Frust. Viele Eltern sind darauf nicht vorbereitet.
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Ist der kleine Wonneproppen erst einmal auf der Welt …
… gilt für alle Eltern: Das ist so schön – aber auch richtig stressig! Definitiv nicht die Zeit für viel romantische Bettakrobatik – dafür sind Mama und Papa abends einfach immer viel zu müüüde. Doch was können Paare tun, um ihr Sexleben halbwegs in Schwung zu halten?

Ein Jahr lang kein Sex bei 18 Prozent aller Elternpaare

Kind da – Sex weg? „Das kommt häufiger vor, als die meisten denken“, weiß die Autorin und Familienpsychologin Nina Grimm. „18 Prozent der Elternpaare haben phasenweise länger als ein Jahr keinen Sex mehr.“

Doch was können Paare dagegen tun? „Das Wichtigste ist, den Druck herauszunehmen und die lustvolle körperliche Begegnung in den Mittelpunkt zu stellen“, sagt die Autorin von ‘Wie ihr euch nicht umbringt, wenn ihr Eltern seid’*. Hier gelte es einerseits, Gelegenheiten zu schaffen – und die Kinder am Sonntagmorgen auch einmal mit gutem Gewissen vor den Fernseher zu setzen.

„Definitiv eine Win-win-Situation für Kind und Eltern“, sagt die Expertin augenzwinkernd. Die Kinder sollten dann natürlich auch entsprechend alt genug sein, um schon fernsehen zu dürfen!

Und zum anderen Gelegenheiten zu nutzen: „Ab 20 Sekunden Körperkontakt wird das Hormon Oxytocin ausgeschüttet – das stärkt unsere Bindung“, weiß Grimm. „Wenn wir dann noch Haut- und Augenkontakt haben – dann gibt es schon eine kleine hormonelle Bindungsparty in unserem Gehirn – von der alle profitieren.“

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Alltag voller Konflikte? Im Bett liegt vielleicht die Lösung!

Doch bei manchen Paaren nehmen die Spannungen im Alltagsstress zu und entladen sich in zahlreichen Konflikten. Denn die wenigsten sind wirklich darauf vorbereitet, was passiert, wenn das Kind da ist. Was tun, wenn deswegen der Sex noch länger komplett ausfällt – ist dann eine Trennung unausweichlich?

Nein, im Gegenteil, sagt Grimm: „Es kann sogar sinnvoll sein, die Konfliktlösung ins Bett zu verlegen.“ Gerade wenn Frauen darunter leiden, im Alltag alle Verantwortung zu tragen, könne das Bett ein guter Ort sein, um die Erfahrung zu machen, dass sie sich fallen lassen können – und er sie hält. Allerdings: „Diese Erfahrung muss dann natürlich therapeutisch ins reale Leben übertragen werden.“ Aber im Bett könne ein wichtiger Durchbruch bei Konflikten gelingen.

Ist es überhaupt schlimm, wenn man lange keinen Sex hat – sich aber trotzdem liebt? „Tatsächlich können wir uns die Lust abgewöhnen“, sagt die Familienpsychologin. „Je weniger Sex wir haben, desto weniger Lust haben wir darauf.“ Aber Sexualität sei eben ein wichtiges Bedürfnis und wirke sich in vielerlei Hinsicht positiv auf unsere Beziehung, unsere Gesundheit und unsere Psyche aus. „Es wäre also schade, wenn wir uns das entgehen lassen würden!“

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