Bruch der Speiche im Unterarm

Gesundheitslexikon: Radiusfraktur

Radiusfraktur:  Röntgenaufnahme zeigt Fraktur des ulnaren Knochen
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Bei einem Sturz kann es leicht zu einem Bruch im Unterarm, einer Radiusfraktur kommen. In der Regel kommt es in unmittelbarer Distanz zum Handgelenk zum Bruch. Dieses Trauma wird auch als „distale Radiusfraktur“ bezeichnet. Hierbei handelt es sich um den am häufigsten vorkommenden Bruch überhaupt. Einer Radiusfraktur kann lediglich durch Vorsichtsmaßnahmen vorgebeugt werden. Risikoreiche Sportarten sollten umgangen werden. Zudem empfiehlt sich im Alter, eine mögliche Osteoporose rechtzeitig behandeln zu lassen.

Was ist eine Radiusfraktur?

Bei der Radiusfraktur (Speichenbruch) handelt es sich um einen Knochenbruch des Unterarms. Diese Verletzung entsteht in den meisten Fällen als Folge einer mechanischen Gewalteinwirkung. Besonders häufig ereilt eine Radiusfraktur Kinder und ältere Menschen. Bei Kindern ist dies darauf zurückzuführen, dass sie viel spielen und ausgelassen toben und noch kein ausgereiftes Körpergefühl besitzen. Dabei kommt es häufig zu Stürzen, beim Aufstützen kann es zum Bruch des Unterarms kommen. Prinzipiell bestehen im Falle einer Radiusfraktur mithilfe einer adäquaten Therapie sehr gute Heilungsaussichten.

Ursachen

In nahezu allen Fällen resultiert die Radiusfraktur aus einem Sturz auf den betroffenen Arm, im Alltag oder bei sportlichen Aktivitäten. Insbesondere durch die reflexartige Ausstreckung der Handinnenfläche kommt es zu einem Bruch der Speiche. Bei älteren Menschen können weitere Risikofaktoren hinzukommen. So liegt altersbedingt oft eine verminderte Knochenstabilität (Osteoporose) vor. Zugleich stürzen ältere Menschen häufiger, da sie durchschnittlich öfter unter Schwindel leiden. Neben Herzrhythmusstörungen können auch Störungen der Gehirndurchblutung einen Sturz begünstigen, unter dem dann nicht selten der Unterarm leidet.

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Symptome

Eine Radiusfraktur macht sich in der Regel durch zwei spezifische Anzeichen bemerkbar. Einerseits kann es zu einer schmerzhaften Schwellung und Rötung im betroffenen Areal kommen. Zugleich ist eine optisch klar erkennbare Fehlstellung der Hand möglich. Die Symptome gehen mit einer weitläufig eingeschränkten Bewegungsfreiheit des Handgelenks einher. Des Weiteren kann es zu Sensibilitätsstörungen kommen. Neben der häufig auftretenden distalen Radiusfraktur nahe des Handgelenks kann sich der Speichenbruch auch auf der gesamten Länge des Unterarmknochens und selten am anderen Ende des Knochens, nahe des Ellenbogens, ereignen.

Diagnose

Die Diagnose lässt sich mithilfe einer umfassenden Anamnese in Kombination mit einer schulmedizinischen Untersuchung stellen. Zunächst wird der Arzt das Ausmaß der Schädigung optisch und durch Betasten begutachten. Fehlstellungen von Hand oder Unterarm sowie Schwellungen können hier erste Hinweise auf eine Radiusfraktur liefern. Außerdem können auch die anliegenden Gelenke, also Handgelenk und Ellbogen, untersucht werden. Eine Röntgenuntersuchung kann dann genauen Aufschluss über eine vorliegende Radiusfraktur geben. Die Knochen des Unterarms werden hierfür in zwei Ebenen aufgenommen.

Therapie

Um die physiologische Beweglichkeit des Armes wieder vollständig herzustellen, bieten sich konservative und operative Maßnahmen an. Grundsätzlich ist eine Reposition der Knochenenden vonnöten. Falls das Handgelenk nicht vom Bruch der Speiche betroffen ist, reichen konservative Therapieformen aus, etwa in Form eines Gipsverbandes, der die Ruhigstellung des Armes gewährleistet. Die instabile Radiusfraktur erfordert operative Maßnahmen, ebenso Trümmerbrüche oder offene Brüche. In einigen Fällen sind Drahtfixierungen, Verschraubungen oder die Installation von externen Fixateuren notwendig. Diese werden nach Abschließen der Therapie wieder entfernt.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf daher keinesfalls zu einer Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung herangezogen werden.