Vor allem Frauen sind betroffen
Ganglion: Wie ein Überbein entsteht - und wie ihr es wieder loswerdet

Hilfe, woher kommt dieser Knubbel an meiner Hand?
Keine Panik, solltet ihr an Finger oder Handgelenk eine Wölbung unter der Haut entdecken. Dabei könnte es sich um ein harmloses Ganglion – auch Überbein genannt – handeln. Aber wie entsteht ein solcher Knubbel und was kann man dagegen tun?
Ganglion: Oft sind die Hände betroffen
Ein Ganglion ist eine Gelenkausstülpung. Prädestinierte Stellen sind unter anderem der Handrücken, der Daumen an der Beugeseite der Hand und die Fingergelenke. Eher seltener tritt ein Ganglion an Knie, Ellenbogen oder Fuß auf.
Wie entsteht ein solches Überbein?
Diese Faktoren begünstigen das Überbein
Bei einem Ganglion handelt es sich um eine wassergefüllte Zyste, die oft dadurch entsteht, dass sich zu viel Gelenkflüssigkeit im Inneren eines Gelenks befindet. Ärzte gehen davon aus, dass die Gelenkkapsel dem Druck der Flüssigkeit irgendwann nicht mehr standhalten kann und dass sich die weichen Gelenkhäute bei schwachem Bindegewebe zu einer Blase nach außen stülpen. Aus dem Gelenkinneren strömt dann Gelenkschmiere in den entstandenen Hohlraum.
Die Menge an Flüssigkeit bestimmt die Größe des Ganglions. Die mit Haut überzogene Blase kann einen Durchmesser von bis zu acht Zentimetern haben.
Wie genau sich ein Ganglion unter der Haut bildet, haben wir im Video nochmal für euch zusammengefasst.
Gutartiger Tumor: Bei wem kann ein Ganglion entstehen?
Bei den meisten Menschen, die ein Ganglion haben, tritt der Knubbel im Alter von 20 bis 40 Jahren an der Hand auf, vor allem Frauen sind betroffen. Oft ist eine Bindegewebsschwäche oder Vorerkrankung der Gelenke der Auslöser. Ganglien können aber auch durch Gelenküberreizung entstehen.
Sie machen etwa 50 Prozent der gutartigen Haut- und Weichteiltumore aus.
In den häufigsten Fällen ist ein Ganglion für den Arzt schnell sichtbar und lässt sich ertasten. Ist der Arzt sich nicht sicher, kann eine Ultraschalluntersuchung dabei helfen, den gutartigen Tumor zu diagnostizieren.
Verschiedene Anzeichen: Diese Symptome können auf ein Ganglion hindeuten
Neben dem sichtbaren Knubbel in Gelenksnähe gibt es noch andere Symptome, die ein Ganglion auslösen kann:
Die Zyste kann die Beweglichkeit des Gelenks einschränken, was je nachdem, wo sich das Ganglion befindet, unangenehm sein kann. Abgesehen davon ist ein Ganglion in der Regel nicht schmerzhaft.
Drückt die Blase auf umliegende Nerven, kann das zu einem Schwächegefühl, Kribbeln oder zu Taubheit führen. Bei einem Ganglion an der Hand kann das Gefühl auch in die Finger oder bis zu den Ellbogen ziehen.
Überbein: Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
In etwa der Hälfte der Fälle geht das Überbein ohne jegliche Behandlung zurück. Daher wird Warten – besonders bei kleinen, schmerzfreien Ganglien – oft als erste Therapie empfohlen. Die Behandlung hängt davon hab, wie stark die Beschwerden sind.
Ist das Ganglion sehr groß, schmerzt oder schränkt die Bewegung des betroffenen Gelenks ein, kann es operativ entfernt werden.
Die Ganglion-Operation ist oft unter örtlicher Betäubung möglich. Hier wird das Überbein als Ganzes entfernt. Wenn von einer Ganglion-Operation abgesehen werden soll, können in einigen Fällen auch abschwellende Salben oder Krankengymnastik verschrieben werden. In einer weniger invasiven Prozedur kann die Blase mit einer Hohlnadel aufgestochen werden, um die Flüssigkeit ablaufen zu lassen. Um die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Bildung zu minimieren, werden Medikamente, wie zum Beispiel Kortison, in den verbliebenen Hohlraum gespritzt.
Behandlung des Überbeins unter keinen Umständen selbst durchführen!
Bei beiden Entfernungsmethoden liegt das Risiko, dass das Ganglion wieder auftritt, allerdings bei mindestens 20 Prozent. Nach einem operativen Eingriff dauert es in der Regel außerdem einige Zeit, bis der Patient die Hand wieder normal bewegen kann. Um eine zu frühe Belastung zu unterbinden wird das Handgelenk, beziehungsweise die betroffene Stelle ruhig gestellt. Ärzte raten in jedem Fall davon ab, das Überbein selbst aufzustechen oder auf andere Weise zu entfernen.