Bussi, Bussi für den Ex !

Das ist ein Testartikel

Kanzlerin Merkel empfängt den demokratischen Ex-Präsidenten Obama in Berlin wie einen lang vermissten Freund. Und sendet viele Zeichen an den republikanischen Nachfolger Trump in Washington: Es geht auch anders. Bilder vom Besuch in Berlin, zeigen wir im Video.

Barack Obamas "wunderbare Freundin" Angela

Former U. S. President Barack Obama leaves after a meeting with German Chancellor Angela Merkel at the chancellery in Berlin, Germany April 5, 2019. REUTERS/Hannibal Hanschke     TPX IMAGES OF THE DAY
Former U. S. President Obama meets German Chancellor Merkel in Berlin
joh/, REUTERS, HANNIBAL HANSCHKE

Mehr Ehre geht kaum. Kanzlerin Merkel empfängt den früheren US-Präsidenten und heutigen Privatmann Barack Obama im Ehrenhof des Kanzleramtes. Am Freitag rollt ihm seine "wunderbare Freundin" Angela in der deutschen Hauptstadt den roten Teppich aus. Sie scheint immer noch zu funktionieren, die "wichtigste Beziehung, die wichtigste Freundschaft, die ich in meiner Amtszeit hatte", wie Obama es einmal sagte.

Küsschen, Küsschen. Und dann plaudern die beiden anderthalb Stunden miteinander, länger als manch amtierender Regierungschef Zeit von der Kanzlerin bekommt. Viele Signale, die Obamas republikanischen Nachfolger im Weißen Haus, Donald Trump, ärgern dürften.

Dem widerspricht Regierungssprecher Steffen Seibert aber ausdrücklich: Dieser ehrenvolle, ja herzliche Empfang solle kein Signal an Trump sein.

Eiszeit zwischen US-Präsident Trump und Angela Merkel

05.04.2019, Berlin: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der ehemalige US-Präsident Barack Obama verabschieden sich nach einem Gespräch vor dem Kanzleramt. Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
So herzlich küssen sich die beiden Politiker auf die Backe.
skm soe, dpa, Monika Skolimowska

Merkel reist ihrerseits Ende Mai in die USA, um bei der Abschlussfeier an der US-Elite-Universität Harvard vor jungen Hoffnungsträgern eine Rede zu halten. Die Uni feiert Merkel in einem Ankündigungsvideo: Als mächtigste Frau der Welt und einflussreichste Politikerin Europas. Die erste Kanzlerin ihres Landes und das zum vierten Mal. Ein Abstecher zu Trump nach Washington ist bisher nicht geplant. Die beiden haben sich offenbar derzeit nicht viel zu sagen.

Wie groß die Dissonanzen zwischen Washington und Berlin sind, zeigte sich gerade erst wieder beim Auftritt von Trump-Vize Mike Pence während der Feierlichkeiten zum 70-jährigen Bestehen der Nato. Er rügte erneut die "zu geringen deutschen Verteidigungsanstrengungen".

Doch beide Seiten liegen nicht nur bei den Verteidigungsausgaben auseinander. Auch die protektionistische Handelspolitik Trumps unter anderem durch Strafzölle sowie den von Washington vernachlässigten Klimaschutz sind der Kanzlerin ein Dorn im Auge.

Obama trifft "Fridays for Future"-Aktivisten in Berlin

Ganz anders Obama. Am Samstag wollte er sich mit etwa 20 Vertretern der Umweltaktivisten von "Fridays for Future" in Berlin treffen. Überhaupt ermuntert Obama junge Leute, sich für Umwelt und Klima einzusetzen - auch das darf als Zeichen in Richtung seines 72 Jahre alten Nachfolgers in Washington verstanden wissen. "Ihr würdet euren Großvater niemals darüber entscheiden lassen, was ihr anzieht oder welche Musik ihr euch anhört. Aber ihr lasst ihn darüber entscheiden, was mit der Umwelt geschieht, in der ihr leben werdet?", sagt Obama am Vorabend vor mehr als 14.000 Menschen in der Kölner Lanxess Arena.

In der Domstadt wurde der Ex-Präsident wie ein Superstar gefeiert. Sein Auftritt wurde mit großer Anspannung erwartet und löste Jubel unter den Zuschauern aus, es flossen sogar vereinzelt Tränen. Christine D. war ganz nah dran und durfte Obama sogar persönlich kennenlernen. Wie sie den charismatischen Amerikaner erlebt hat und warum sie sich jetzt sogar ein Tattoo mit seiner Unterschrift hat stechen lassen, zeigen oben im Video.