Erfolg für Zoll

Drogen in Millionenhöhe – Labor im Westen hochgenommen

Das Zollfahndungsamt Essen hat ein MDMA-Labor in Hückelhoven hochgenommen. Synthetische Drogen im Wert von mehr als zehn Millionen Euro. Es ist der größte Fund seit Jahrzehnten.

Riesen Labor ist riesen Erfolg

500 Quadratmeter, also etwa so groß wie zwei Tennisfelder, ist das Drogenlabor in Hückelhoven im Kreis Heinsberg. Nach rund drei Monaten Ermittlungen durch Zollbeamte aus Essen, Aachen, Frankfurt, des Bundeskriminalamts und der Bundespolizei, heißt es Anfang Mai: Zugriff! „Es handelt sich bei dem jetzt aufgedeckten Labor um das größte MDMA-Labor, das in Deutschland seit 23 Jahren sichergestellt worden ist. „Dementsprechend ist das Zollfahndungsamt, seine Kolleginnen und Kollegen, durchaus stolz darauf, dass wir diesen doch recht großen Player, hier das Handwerk haben legen können. Denn nach unserem Erkenntnisstand gehen wir davon aus, dass dort mehrere Tonnen MDMA hergestellt worden sind.", sagt Heike Sennewald vom Zollfahndungsamt Essen.

Drogen in Millionenwert

MDMA ist ein synthetischer Stoff, aus dem unter anderem Ecstasy hergestellt wird. „Die sichergestellten 200 Kilogramm MDMA in Hückelhoven hätten zur Herstellung von 1,3 Millionen Stück Ecstasy gereicht. Diese wiederum hätten einen etwaigen Straßenverkaufswert von 10,4 Millionen Euro gehabt.", sagt Heike Sennewald vom Zollfahndungsamt Essen. Bei einer Grenzkontrolle im Februar finden Beamte eine ungewöhnlich große Menge einer Chemikalie. Die wird zur MDMA-Herstellung benötigt. Das bringt die Ermittler auf die Spur.

Ermittlungen dauern an

Im Mai werden in Hückelhoven und Schwalmtal zwei Deutsche festgenommen. Damit aber nicht genug: Vor einer Woche gab es sechs weitere Razzien in den Niederlanden und Belgien: „Wir ermitteln gegen eine mehrköpfige deutsch-niederländische Tätergruppierung, die im Verdacht steht, dieses Drogenlabor mindestens seit Anfang des Jahres betrieben zu haben.", sagt Heike Sennewald vom Zollfahndungsamt Essen.

Das Amtsgericht Aachen hat Haftbefehle gegen die beiden deutschen Tatverdächtigen erlassen. Wegen des dringenden Tatverdachts des bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge. In den Niederlanden wurde ein weiteres mutmaßliches Bandenmitglied verhaftet. Ein 56 Jahre alter Niederländer. Nach einem 54-jährigen Belgier wird weiter international gefahndet.