Kult-Bodyguard von Udo Lindenberg kämpft sich zurück ins Leben„Es reicht!“: Eddy Kante feiert Kiez-Comeback nach Krebsdiagnose

Eddy Kante Uwe Axel Schroeder in Hagen / Charity-Veranstaltung / Mehr als eine warme Mahlzeit / Hamburg / 12. Dezember 2023 *** Eddy Kante Uwe Axel Schroeder in Hagen Charity event More than a hot meal Hamburg 12 December 2023
Eddy Kante lässt sich vom Krebs nicht aufhalten - und ist ab sofort zurück im Kiez!
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ER ist ein Kämpfer – im wahrsten Sinne des Wortes!
OP, Bestrahlung, Chemo und ein wochenlanger Krankenhausaufenthalt – so sahen die vergangenen Monate für Eddy Kante (64) aus. Den Kopf in den Sand stecken kam für den einstigen Bodyguard von Udo Lindenberg dennoch nicht infrage. Und somit hat er nicht nur dem Krebs in den Hintern getreten, sondern feiert jetzt auch sein berufliches Comeback! RTL hat mit ihm gesprochen.

Die volle Bandbreite für Eddy Kante

Eddy Kante war über drei Jahrzehnte lang der Mann, der für die Sicherheit von Udo Lindenberg (77) gesorgt hat. Er machte sich als legendärer Leibwächter einen Namen und schloss sich nach dem Zerwürfnis mit dem Musiker der Olivia Jones-Familie in Hamburg an. Dort bietet er seitdem Kiez-Touren an – bis auf die vergangenen sieben Monate, die für ihn eine absolute Achterbahnfahrt der Gefühle waren.

Nach seiner Prostatakrebs-Erkrankung und einem großen Tumor im Kopf wurde ihm Ende 2023 auch noch bösartiger Nasenrachenkrebs diagnostiziert. Ziemlich bitter, auch für den sonst so starken Eddy. „Ich habe geheult. Das war das Erste. Ich habe den Hörer gegen die Wand geworfen, den Schreibtisch mit einer Handbewegung leergefegt und fing an zu heulen. Vor drei Jahren hatte ich Prostatakrebs, dann hatte ich im Kopf einen Tumor, den sie im September rausgeholt haben“, erinnert sich Eddy im RTL-Interview an den Moment zurück, als er von seiner neuesten Diagnose erfahren hat. „Dann war ich es satt und hatte auch die Schnauze voll. Jetzt habe ich dreimal Krebs gehabt. Das muss reichen. Ich habe keinen Bock, dass das noch mal entdeckt wird.“

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Insgesamt sieben Chemotherapien, tägliche Bestrahlungen und acht Wochen Klinik liegen hinter dem einstigen Bodyguard, der dennoch positiv nach vorne blickt: „Es reicht. Ich gehe da jetzt auch positiv ran an die Sache.“

Bestrahlung, Chemo, Krankenhaus - Eddy Kante sagt dem Krebs den Kampf an.
Bestrahlung, Chemo, Krankenhaus - Eddy Kante sagt dem Krebs den Kampf an.
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Eddy Kante: „Ich will so weiterleben wie vorher“

Für Eddy Kante, ein Mann, der es gewohnt ist, immer Vollgas zu geben, war es eine Umstellung, plötzlich einen Gang zurückschalten zu müssen. „Das ist mehr als schwer. Ich kenne das nicht, auf andere angewiesen zu sein. Plötzlich bist du das aber durch den scheiß Krebs. Du hast keine Kraft… Acht Wochen lag ich im Bett. Du hast keine Muskeln mehr, du hast keine Fettmasse, nichts. Ich habe 24 Kilo abgenommen“, erzählt er uns weiter.

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Bereits Ende Januar habe er das Krankenhaus verlassen – sei jedoch nach wie vor auf künstliche Ernährung angewiesen, weil er noch immer keinen Appetit habe: „Und das nervt mich. Aber ich muss ja irgendwie Nahrung zu mir nehmen. Jetzt fange ich langsam wieder an. Ich will mein Leben einfach nicht nach dem Krebs richten, sondern ich will so weiterleben wie vorher. Und es passt mir gar nicht, mit dem Arsch zu Hause zu sitzen und nichts zu machen. Das geht nicht. Ich bin froh, wieder auf dem Kiez zu sein.“

Eddy Kante ist zurück!

Dem 64-Jährigen geht es den Umständen entsprechend gut – „fit“ fühlt er sich, wie er uns erzählt. Und daher bietet er ab sofort auch wieder Kult-Kiez-Touren an. Die Erste hat er bereits hinter sich, was gebührend mit einer großen Überraschung gefeiert wurde. „Mit dem Alarm, den mein Kult-Kiez-Touren-Team da gemacht hat, habe ich nicht gerechnet. Der ganze Hof stand voll, dann kam noch Olivia und hat eine kleine Ansprache gehalten. Für mich war es schon Gänsehaut. Das war schon kurz vor Pipi in den Augen. Aber ich hatte ja meine Sonnenbrille auf“, scherzt der sonst so harte Eddy im Interview: „Es war einfach nur schön. Und ich bin froh, dass ich wieder am Start bin.“

Das Go von seinem Arzt hat er – aber klar: Noch muss er etwas auf sich und seinen Körper achtgeben und bietet daher weniger Touren an als zuvor: „Ich brauche ja die Kraft. Ich habe ja keine Muskelmasse, keine Fettmasse mehr, nichts. Und wenn ich das gut wegpacke, dann will ich irgendwann in zwei, drei Wochen auch wieder bei den ganz normalen Touren dabei sein. Also ich arbeite mich wieder hoch.“

Seine Partnerin Kiki, sein Tour-Team, Dennis, Vanity Trash, Fabian und die gesamte Olivia Jones-Familie zeige absolutes Verständnis und sei immer für ihn dagewesen. „Das war Zuspruch, den man wirklich braucht in solchen Momenten. Was ich aber auch nicht kannte, muss ich sagen. Ich kenne das nur so, dass die Leute von mir etwas wollen. Dass sie mal auf mich zukommen und fragen, was können wir für dich tun – eine Erfahrung, wow. Am Anfang war es schwer, aber du nimmst die Hilfe gern an“, resümiert Eddy.

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Support gab's auch von Udo Lindenberg

Einer, der sich trotz jahrelanger Funkstille ebenfalls bei dem an Krebs erkrankten Eddy gemeldet hat, ist Udo Lindenberg: „Natürlich hat er das. Der Kontakt zu Udo ist wieder da, da bin ich auch froh und freue mich darüber. Mehr wird aber nicht ausgeplaudert.“

ARCHIV - Der Sänger Udo Lindenberg (l-r) und sein Leibwächter Eddy Kante posieren am 09.09.2012 in Hamburg bei der «Nacht der Legenden» im Schmidts Tivoli in Hamburg. Foto: Malte Christians/dpa (zu dpa «Lindenbergs Ex-Leibwächter: Bruch mit Udo ist «große Wunde» vom 31.08.2014) +++(c) dpa - Bildfunk+++
2014 trennten sich die Wege von Udo Lindenberg und Eddy Kante - aber nie so ganz!

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Eddy hat sich dazu entschieden, mit seiner Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen, um unter dem Motto „Kante gegen Krebs“ aufzuklären. Und sein wichtigster Tipp zum Abschluss: „In einem Satz: sich nicht selber aufgeben. Das habe ich aus meiner eigenen Erfahrung geschlossen. Du hast Momente, wo du allein zu Hause bist, da hast du Gedanken, die sind dir so nie in den Kopf gekommen. Du hast auf einmal Ängste, die hast du nie gehabt. Aber damit musst du klarkommen. Nicht direkt aufgeben. Solange du Hoffnung hast, zieh das Ding durch.“

Noch weiß Eddy nicht, ob er den Krebs zu 100 Prozent besiegt hat – ans Aufgeben denkt er aber lange noch nicht!